Der kurze Aufwärtstrend bei den Verkäufen der VW-Kernmarke ist im Februar vorerst wieder vorbei gegangen. Die Pkw-Marke mit dem VW-Logo lieferte im Februar weltweit 394.400 Fahrzeuge aus. Das waren 4,7 Prozent weniger als im Februar des Vorjahres, wie Volkswagen am Freitag in Wolfsburg mitteilte. Im Januar hatten die Verkäufe im Jahresvergleich noch um 2,8 Prozent zugelegt, nun liegen sie im Jahresverlauf insgesamt bei minus 0,5 Prozent.
Auslöser des Dämpfers ist vor allem der Februar-Rückgang von 3 Prozent in China. VW erklärte das mit der Lage der Feiertage zum chinesischen Neujahrsfest. Die mehrwöchigen Feierlichkeiten begannen in diesem Jahr früher als im Jahr zuvor und fielen damit vollständig in den Februar. Der Abgas-Skandal sorgt zudem weiter für einen Verkaufsstopp von Diesel-Fahrzeugen in den USA, wo die Kernmarke auf Jahressicht rund 14 Prozent weniger Autos verkaufte.
Händler mit Sorge
Nicht nur in China brodelt es. Allen voran in den USA kommt Volkswagen scheinbar keinen Schritt vorwärts was den Abgas-Skandal betrifft. Der US-Verband der VW-Händler droht dem Konzern mit Konsequenzen. "Wir sind beunruhigt angesichts des Missmanagements des Skandals und den Folgen, die dies für die Entscheidungen der US-Behörden haben könnte", teilte die Händler-Vereinigung am Freitag mit. "Wir sind sehr besorgt über den Kurs der Volkswagen AG", erklärte die Händler-Vereinigung.
Der Diesel-Skandal habe die Verkäufe und den Ruf in den USA mehr beschädigt als in jedem anderen Markt. Ein Ende der Krise sei nicht in Sicht und durch den Abgang von Horn werde sich das Verhältnis von Volkswagen zu den Händlern und den US-Behörden weiter verschlechtern.
Kehrtwende?
Dennoch konnte sich die VW-Aktie zum Wochenschluss hin wieder etwas erholen. Gut möglich, dass der Worst-Case bereits eingepreist ist. Auf Sicht von 12 bis 24 Monaten ist das Chance-Risiko-Verhältnis auf dem aktuellen Kursniveau vertretbar, jedoch gibt es sicherlich attraktivere Werte auf dem deutschen Kurszettel.
(Mit Material von dpa-AFX).