Nach den eher enttäuschenden Quartalszahlen und dem schwachen Ausblick auf das erste Quartal ging die Aktie von Dialog Semiconductor zunächst auf Tauchstation. Der Rücksetzer lockte wieder Käufer an, der TecDAX-Wert könnte sich sogar noch ins Plus retten.
Talsohle erreicht
Die schwachen Zahlen zum vierten Quartal sind für die Investoren nicht mehr als Schnee von gestern. Nach rund 50 Prozent Kursverlust ist vieles im Kurs bereits eingepreist. Der Blick richtet sich nach vorne. Die Prognose für das erste Quartal mit Umsätzen von 230 bis 245 Millionen Dollar war zweifelsohne schwach. Allerdings hatte Dialog bereits bei der Gewinnwarnung im Dezember auf die Abschwächung des Smartphone-Markts hingewiesen. Es spricht vieles dafür, dass das erste Quartal den Tiefpunkt im aktuellen Zyklus der Lagerbestandskorrektur bei den Dialog-Kunden, allen voran Apple, markieren wird. Der Ausblick ist insofern als übervorsichtig zu bezeichnen und lässt sogar Spielraum für eine positive Überraschung.
iPhone 7 – Dialog inside
Für das Gesamtjahr 2016 bleibt das Management zuversichtlich. Der Umsatz soll im Jahresvergleich im einstelligen Prozentbereich wachsen. Treiber der zumindest im zweiten Halbjahr positiven Entwicklung sind die Neuprodukte der großen Kunden, die für das Weihnachtsquartal in Produktion gehen. „Im vierten Quartal 2015 ist es uns gelungen, bei unseren größten Kunden weitere Design-Wins für kundenspezifische PMICs für neue Plattformen und Modelle der nächsten Generation zu erzielen“, so das Management. Übersetzt heißt das nichts anderes, als das Dialog auch beim iPhone 7, das im Herbst erscheinen wird, den Powermanagement-Chip stellen wird.
Chart sendet positive Signale
Aus charttechnischer Sicht ist die kräftige Intradayerholung ein Indiz dafür, dass die Stimmung für die Aktie langsam dreht. Zumal der Wert den Rückfall in den Abwärtstrend doch noch verhindern konnte. Die Widerstandsmarke im Bereich von 33,80 Euro ist nun die nächste Triggerlinie für ein mögliches Kaufsignal. Wird der Widerstand geknackt, könnte sich die Erholung bis 40 Euro fortsetzen. Das wäre auch das aktuelle Durchschnittsziel der Analysten. Das Comeback des ehemaligen TecDAX-Star ist weiterhin möglich. Der Stopp der AKTIONÄR-Empfehlung bleibt bei 27,50 Euro. Bei Ausbruch können bestehende Positionen ausgebaut werden.