Die dritte VW-Betriebsversammlung seit Bekanntwerden des Abgas-Skandals war von Sorgen um die Sicherheit der Arbeitsplätze geprägt. Zudem hat die Braunschweiger Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen ausgeweitet. Die Volkswagen-Vorzüge verlieren am Dienstag zeitweise mehr als 2,5 Prozent.
"Sollte die Zukunftsfähigkeit von Volkswagen durch eine Strafzahlung in bislang einmaliger Höhe nachhaltig gefährdet werden, wird dieses auch dramatische soziale Folgen haben - nicht nur an unseren US-amerikanischen Standorten, sondern auch in Europa und anderswo", warnte Betriebsratschef Bernd Osterloh vor den mehr als 20.000 Beschäftigten im Wolfsburger VW-Stammwerk. VW hoffe sehr, dass die US-Behörden auch diese soziale und beschäftigungspolitische Dimension im Blick haben.
In den USA, wo die Manipulationen um die Abgase aus Dieselfahrzeugen im vergangenen Herbst zuerst ans Licht gekommen waren, drohen dem VW-Konzern Strafen in Milliardenhöhe. Die Vereinigten Staaten selbst, mehrere Bundesstaaten und viele Zivilkläger gehen dort gegen VW vor.
Jetzt 17 Beschuldigte
Und auch in Deutschland droht dem Autobauer Ärger, denn immer mehr deutsche Kunden und VW-Aktionäre ziehen vor Gericht. Zudem hat die Staatsanwaltschaft Braunschweig den Kreis der Beschuldigten im Zusammenhang mit der Abgas-Manipulation von sechs auf 17 Personen ausgeweitet – ein Vorstandsmitglied istallerdings nach wie vor nicht darunter.
Hohe Risiken
Nach der deutlichen Erholung in der Vorwoche sind die VW-Vorzüge in dieser Woche wieder stärker unter Druck. Bereits am Montag hatte eine Meldung, wonach der Autobauer im Streit mit Anlegern wohl ein sogenanntes Musterverfahren anstrebt, für Verluste gesorgt. Insgesamt sind die Risiken für den Konzern derzeit kaum abzuschätzen. Entsprechend sollten sich die Anleger zurückhalten.
(Mit Material von dpa-AFX)