Nach RWE wird morgen (9. März) der Branchenkollege E.on seine Jahresbilanz vorlegen. Die Anleger sind im Vorfeld wenig optimistisch und schicken die Aktie ans DAX-Ende. Zu recht?
E.on hatte bereits im dritten Quartal gewaltige 8,3 Milliarden Euro abgeschrieben. Der Vorstand hat jedoch angedeutet, dass im vierten Quartal noch rund eine halbe Milliarde dazu kommen könnte. Entsprechend rechnen Analysten damit, dass der Energieriese für das Gesamtjahr einen Fehlbetrag von 4,4 Milliarden Euro ausweisen wird. Der operative Gewinn (Ebitda) dürfte 2015 demnach um knapp 13 Prozent auf 7,3 Milliarden Euro gesunken sein.
Zumindest hinsichtlich der Dividende können sich die E.on-Aktionäre etwas glücklicher schätzen als die Anteilseinger von RWE. Für das abgelaufene Geschäftsjahr will E.on die Ausschüttung bei 50 Cent je Aktie stabil halten. Allerdings ließ Finanzvorstand Michael Sen zuletzt durchblicken, dass die Ausschüttungen in den nächsten Jahren weiter sinken dürften.
Endgültige Aufspaltung im Juni
Und auch bei der Konzernaufspaltung hat E.on die Nase vorne. Bereits zum Jahreswechsel hat E.on das Kraftwerksgeschäft in die neue Gesellschaft Uniper mit Sitz in Düsseldorf ausgegliedert. Das Hauptunternehmen sitzt seitdem in Essen und konzentriert sich auf erneuerbare Energien und den Vertrieb. Die endgültige Trennung soll bei der Hauptversammlung im Juni beschlossen werden. Danach wird Uniper auch offiziell von E.on abgespalten und danach an der Börse notieren.
Die E.on-Aktie gehört vor den Zahlen zu den größten Verlierern und ist zeitweise sogar das Schlusslicht im DAX. Grund dürfte die nicht ganz unbegründete Angst vor weiteren Rückschlägen sein. DER AKTIONÄR bleibt daher bei seiner Empfehlung, das Papier zu meiden.
(Mit Material von dpa-AFX)