Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die E.on-Aktie im Zuge eines Analystenwechsels von ihrer „Conviction Buy List“ gestrichen. Die Einstufung wurde jedoch auf "Buy" mit einem Kursziel von 14,80 Euro belassen. Trotzdem gehört der Versorger-Titel am Montagvormittag zu den Verlierern im DAX.
Der neu zuständige Analyst Dario Carradori begründet die Herausnahme aus der Auswahlliste mit Kursrisiken im Zusammenhang mit dem trüben Rohstoff-Umfeld sowie mit der Unsicherheit um die Atom-Altlasten des Energiekonzerns. Nach zähem Ringen wird nun erst im April mit konkreten Vorschlägen der Atom-Kommission zur Finanzierung des Atomausstiegs gerechnet.
Seine Kaufempfehlung und das Kursziel, das wohlgemerkt rund 72 Prozent über dem aktuellen Kursniveau angesiedelt ist, begründet der Analyst unter anderem mit der Erwartung einer Verdopplung der Dividende bis 2018.
Weitere Abschreibungen drohen
Diese bullishe Einschätzung teilt DER AKTIONÄR indes nicht. Erst Ende Februar hatte E.on-Finanzvorstand Michael Sen die künftige Dividendenpolitik seines Unternehmens in Frage gestellt. Zudem steht am Mittwoch (9. März) die Präsentation der Jahresbilanz auf der Agenda. Erneute Abschreibungen sind dabei durchaus im Bereich der Möglichen. Analysten rechnen mit einem Fehlbetrag von rund 4,4 Milliarden Euro.
Aktie meiden!
All das dürfte niemanden überraschen, könnte aber trotzdem für Verkaufsdruck sorgen. Hinzu kommen Unsicherheiten bezüglich der Finanzierung des Atomausstiegs und der Konzernaufspaltung. Entsprechend bleibt DER AKTIONÄR bei seiner Verkaufsempfehlung für die E.on-Aktie.
(Mit Material von dpa-AFX)