VW -Chef Matthias Müller hat seine Vorbehalte gegen selbstfahrende Autos aufgegeben. "Vor wenigen Tagen haben wir im Konzernvorstand eine Offensive für das autonome Fahren auf den Weg gebracht", sagte Müller vor dem Start des Autosalons am Montagabend in Genf. "Ich persönlich bin inzwischen überzeugt: Das autonome Fahren wird sich durchsetzen." Im Herbst hatte sich Müller, damals noch Porsche-Chef, zur Automesse IAA in Frankfurt kritisch zu selbstfahrenden Autos geäußert. "Das autonome Fahren stellt für mich einen Hype dar, der durch nichts zu rechtfertigen ist", hatte Müller damals der Zeitschrift "Auto Motor und Sport" gesagt. Wenige Wochen später übernahm Müller die Nachfolge des wegen des Abgas-Skandals zurückgetretenen VW-Chefs Martin Winterkorn.
Abgas-Skandal: Neues Treffen am Donnerstag
Im Abgas-Skandal treffen VW-Offizielle am Donnerstag erneut Vertreter von US-Behörden. In einem Gespräch wollen beide Seiten nach einer Lösung für die Autos mit manipulierten Dieselmotoren suchen, sagte VW-Chef Müller am Montagabend vor Beginn des Autosalons in Genf. Dabei seien beide Seiten daran interessiert, eine Lösung für alle betroffenen Marken zusammen zu finden. "Das wollen die auch", sagte Müller mit Blick auf die US-Behörden. In den USA sind etwa 580.000 Autos der Konzernmarken VW, Audi und Porsche mit einer verbotenen Software ausgestattet, die Abgaswerte auf dem Prüfstand herunter regelt. Weltweit sind es elf Millionen. In den USA, wo der Skandal aufflog, drohen dem Konzern aber die größten Strafzahlungen.
Langer Atem gefragt
Angesichts des Diesel-Skandals sind die Auslieferungszahlen des Volkswagen-Konzerns im Januar 2016 auf den ersten Blick überraschend gut gewesen. Der Autobauer dürfte sich von den Folgen des Dieselskandals wieder erholen. Schon ab 2017 sollten die Verkaufszahlen wieder steigen. Anleger mit langem Atem können eine Position eingehen.
(Mit Material von dpa-AFX)