An der VW-Aktie scheiden sich nach wie vor die Geister. Trotz des knackigen Kursrückgangs im Zuge des Abgas-Skandals steht das Papier bei vielen Analysten noch immer auf den Verkaufslisten ganz oben. Dennoch könnte der Boden für die VW-Aktie erreicht sein. Die Kosten im Zusammenhang mit dem Abgasskandal dürften geringer ausfallen als gemeinhin erwartet. So lautet auch die Ansicht von Analyst Stuart Pearson von der französischen Investmentbank Exane BNP Paribas. Hinzu kommt, dass die letzten Zulassungszahlen bei Volkswagen gar nicht so schlecht ausgefallen sind. Analyst Pearson senkte zwar das Kursziel von 143 auf 136 Euro, sieht damit aber immer noch rund 30 Prozent Luft nach oben. Er stuft die VW-Aktie mit "Outperform" ein.
Hätte VW seine Aktionäre eher informieren müssen?
Eine andere Nachrichte zu der Affäre um gefälschte Abgastests rückte im Verlauf des Tages bei VW in den Hintergrund. Laut einem Bericht der "Bild am Sonntag" gibt es neue Hinweise, dass der Autobauer nicht sofort nach Bekanntwerden des Falls die Öffentlichkeit informiert hat. Das sei nicht der erste Bericht dieser Art, sagte ein Händler. Der damalige Vorstandschef Martin Winterkorn habe bereits am 4. September 2015 von den Manipulationen erfahren, aber erst am 22. September öffentlich darüber informiert, berichtete die Zeitung am Sonntag unter Berufung auf ein Schreiben eines Volkswagen-Managers an Winterkorn. Ein VW-Sprecher sagte dazu auf Anfrage: "Wir äußern uns nicht zu laufenden Untersuchungen."
Was passiert mit der Aktie?
Angesichts des Abgas-Skandals sind die Auslieferungszahlen des Volkswagen-Konzerns im Januar 2016 auf den ersten Blick überraschend gut gewesen. Der Autobauer dürfte sich von den Folgen des Dieselskandals wieder erholen. Schon ab 2017 sollten die Verkaufszahlen wieder steigen. Anleger mit langem Atem können eine Position eingehen.