Bislang sind die Zahlen, die die großen Goldproduzenten gemeldet haben, im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Manch einer, wie zum Beispiel Barrick Gold, konnte die Erwartungen sogar übertreffen. Gemeinsam mit einem steigenden Goldpreis sorgte das für gute Stimmung bei den Goldminenaktien. Doch gestern gab es nachbörslich einen Dämpfer.
Einer der größten und bislang auch wachstumsstärksten Goldproduzenten, Goldcorp, hat gestern nach Börsenschluss in Nordamerika Zahlen gemeldet und die fallen auf den ersten Blick schwach aus. Der Konzern meldete für das abgelaufene Jahr einen Verlust von 4,3 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Gewinn gerechnet. Dazu hat der Konzern eine weitere Dividendenkürzung beschlossen. Die Dividende beläuft sich jetzt nur noch auf 0,08 Dollar pro Jahr. Die Dividendenzahlung wurde auf eine quartalsweise Zahlung umgestellt.
Produktion geht zurück
Dazu kommt: Goldcorp will im laufenden Jahr weniger Gold produzieren als noch im abgelaufenen Jahr. Der Konzern spricht von 2,8 bis 3,1 Millionen Unzen. 2015 hatte Goldcorp noch 3,46 Millionen Unzen produziert. Bis zum Jahr 2018 sieht der Konzern auch kein Wachstum. Die All in Sustaining Costs sollen bei 850 bis 925 Dollar je Unze liegen.
Das alles sind mehr oder weniger schockierende Zahlen. Freilich ist der Verlust zum Großteil auf eine Wertberichtigung zurückzuführen. Dennoch dürfte der Markt davon unangenehm überrascht sein. Doch warum diese hohe Abschreibung, wieso jetzt? Die Antwort dürfte auf der Hand liegen. Ende Februar findet bei Goldcorp ein Chefwechsel statt. Offensichtlich macht man Tabula Rasa, bevor der neue Chef das Ruder übernimmt. Ein klarer Cut also – das ist zwar sinnvoll, könnte aber kurzfristig dennoch schmerzhaft werden.