Die Aareal Bank galt jahrelang als – Wortspiel! – sichere Bank. Doch mittlerweile ist auch der Kurs des MDAX-Wertes unter Beschuss gekommen. Wird sich das am Donnerstag, wenn die Bank ihre Zahlen vorlegt, ändern?
Die Bankenbranche ist angeschlagen. Mehr Regulierung, Gerichtsprozesse, faule Kredite. Die schlechte Stimmung verschont auch die Aareal Bank nicht. Mancher Anleger fragt sich schon, ob die Aareal Bank mit ihren Zahlen und dem Ausblick die Erwartungen erfüllen kann. Und wie sieht es mit der Dividende aus?
„Die Dividende ist sicher“, legt sich Philipp Hässler im Gespräch mit dem AKTIONÄR fest. Der Equinet-Analyst erwartet eine Ausschüttung von 1,50 Euro, was einer Dividendenrendite von sechs Prozent entspricht. „Allerdings ist das Thema Sonderdividende erst mal durch. Das Thema Kapitalisierung wiegt hier schwer, Stichwort Basel IV. Neue Regulierungen könnten die Eigenkapitalquote unter Druck bringen. Und hier will die Aareal Bank erst mal abwarten.“
Enttäuschungspotenzial sieht Häßler beim Ausblick. „Hier könnte der eine oder andere Investor zu viel erwarten. Dabei ist die Aareal Bank bekanntermaßen ein sehr konservatives Unternehmen.“
Abschlag übertrieben
DER AKTIONÄR erwartet für 2016 einen Gewinn je Aktie von 3,62 Euro, was einem KGV von 7 entspricht. Das Kurs/Buchwert-Verhältnis beläuft sich auf 0,6. Damit ist die Aareal Bank äußerst günstig bewertet. Das Problem ist aber: Die Margen sind unter Druck, da immer mehr Player im Bereich der Immobilienfinanzierung unterwegs sind, zum Beispiel Versicherungen. Der Abschlag ist aber übertrieben. Die Aktie fiel vor Kurzem unter den Stoppkurs des AKTIONÄR. Natürlich bleibt der Titel auf der Watchlist. Sobald ein Boden ausgebildet ist, sollte sich der Einstieg für konservative Anleger wieder lohnen.