Der einstige Börsen-Überflieger und Nordex-Konkurrent Repower steht vor einem Comeback. Finanzinvestoren wollen den inzwischen in Senvion umbenannten Windkraftanlagenhersteller noch im ersten Halbjahr 2016 wieder an die Börse bringen. Im Rahmen einer Privatplatzierung sollen bestehende Aktien an institutionelle Investoren verkauft werden, wie Senvion am Montag in Hamburg mitteilte. Dabei wollen sich die bisherigen Eigentümer in einem ersten Schritt von Anteilen trennen. Später sei auch die Ausgabe neuer Aktien zur Finanzierung von Wachstum möglich.
Repower heisst jetzt Senvion
Dazu strebt der Nordex-Konkurrent eine Notierung im regulierten Markt ("Prime Standard") der Frankfurter Wertpapierbörse an. Senvion-Vorstandschef Jürgen Geißinger sagte: "Der Zugang zu den Kapitalmärkten wird unser globales Profil stärken, uns bei der Eroberung neuer Märkte helfen und unseren Wachstumskurs unterstützen." Das Unternehmen gab nicht an, wie viel Erlös sich die Eigner von dem Schritt versprechen.
Senvion hieß früher Repower und war unter diesem Namen bereits bis 2011 an der Börse. Vor der Finanzkrise war der Kurs der Aktie zeitweise über die Marke von 200 Euro gesprungen, nachdem es 2002 für 41 Euro an die Börse gebracht worden war. Der indische Suzlon-Konzern hatte Repower 2007 nach einen nach einem aufsehenerregenden Übernahmekampf gegen die französische Areva-Gruppe für 1,3 Milliarden Euro übernommen und später die verbliebenen Aktionäre herausgekauft.
Von Suzlon an Centerbridge und Arpwood
Wegen finanzieller Schwierigkeiten verkauften die Inder Anfang 2015 den Windanlagenbauer an die Investmentgesellschaften Centerbridge und Arpwood für rund eine Milliarde Euro. Senvion machte nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr einen Umsatz von 2,14 Milliarden Euro, vor Zinsen und Steuern (Ebit) sowie um Sonderposten bereinigt erzielte die Firma einen Gewinn von 154 Millionen Euro. Sobald Details zum Börsengang bekannt werden, wird DER AKTIONÄR darüber berichten.
Kaufen
Die Nordex-Aktie ist und bleibt einer der spannendsten Nebenwerte auf dem deutschen Kurszettel. Mit einem KGV für 2016 von aktuell 18 und nach wie vor hervorragenden Wachstumsaussichten ist das Potenzial der Aktie noch lange nicht ausgereizt. 40 Euro sind in einem freundlichen Gesamtmarkt im laufenden Börsenjahr durchaus drin.
Mehr zu Nordex lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von DER AKTIONÄR.