Neben den Automobilbauern steht am Freitag die Aktie von K+S im Mittelpunkt des Anlegerinteresses. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Morgen berichtet, hat einer der größten K+S-Investoren seine Beteiligung an dem deutschen Kalikonzern aufgestockt. Die Aktie des DAX-Konzerns war in den letzten Tagen massiv gefallen, nachdem das Übernahmeangebot der kanadischen Potash abgelehnt wurde.
Dem Bericht zufolge hat Acatis Investment die K+S-Bestände um etwa 20 Prozent durch Zukäufe am Mittwoch und Donnerstag auf rund 860.000 Aktien oder 0,45 Prozent erhöht. Das gehe aus einer E-Mail von Hendrik Leber, Managing Partner bei der Frankfurter Investmentfirma, hervor. Der Investor setze darauf, dass Potash Corp. of Saskatchewan das 7,85 Milliarden schwere Übernahmeangebot wieder aufleben lässt.
"Offensichtliche Unterbewertung"
"Da wir eine offensichtliche Unterbewertung plus die Chance auf ein erneutes Angebot sehen, halten wir die Aktie für günstig", erklärt Leber die Kaufentscheidung. "Ich fand es verblüffend, dass das Management das Angebot offenbar nicht wirklich mit dem Bieter besprochen hat, sondern es anscheinend zurückwies, ohne intensive Gespräche mit Potash geführt zu haben. Das Management sollte sich mehr Mühe geben, seine Eigentümer zufriedenzustellen, und das beinhaltet auch Gespräche mit einem Bieter", so der Wortlaut in der E-Mail.
Wie Bloomberg weiter berichtet, lehnte ein K+S-Sprecher eine Stellungnahme ab zu den Aussichten eines erneuten Potash-Angebots oder zum Kursverfall ab.
Neue Kaufchance
Durch den starken Kursrückgang in den vergangenen Wochen hat sich das Chance-Risiko-Profil bei K+S deutlich verbessert. Die Aktie ist mittlerweile da angelangt, wo sie vor dem ersten Übernahmeangebot von Potash stand. Die Bewertung ist trotz der jüngsten Preisabstriche am Kalimarkt historisch günstig bewertet, hinzu kommt die Übernahmefantasie. Auf mittlere Sicht ist die Aktie ein Kauf.