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BASF-Aktie im Sinkflug nach Gazprom-Deal: Das sagen die Analysten

BASF-Aktie im Sinkflug nach Gazprom-Deal: Das sagen die Analysten
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Marion Schlegel 04.09.2015 Marion Schlegel

Der weltgrößte Chemiekonzern BASF bringt den Tausch verschiedener Beteiligungen mit dem russischen Rohstoffunternehmen Gazprom unter Dach und Fach. Die BASF-Tochter Wintershall gibt ihre Anteile am Gashandels- und Speichergeschäft komplett an die Russen ab und erhält dafür etwas mehr als ein Viertel aus den Fördererträgen eines Gasfeldes in Westsibirien. Gazprom steigt darüber hinaus mit 50 Prozent bei der Gas- und Ölförderung von Wintershall in der Nordsee vor den Küsten der Niederlande, Großbritanniens und Dänemarks ein, wie BASF mitteilte. BASF und Gazprom hatten das Tauschgeschäft bereits Ende 2013 vereinbart, es aber ein Jahr später während der Ukraine-Krise und des Streits zwischen Russland und dem Westen auf Eis gelegt.

Am Freitag gaben BASF und Gazprom zudem gemeinsam mit den weiteren Mitgliedern des Nord-Stream-Pipeline-Konsortiums die Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen für den Ausbau der Ostsee-Gasleitung bekannt. Demnach werde Gazprom 51 Prozent an der Projektgesellschaft halten. Eon, Shell, OMV und BASF sollen je zehn und der französische Energieversorger Engie neun Prozent bekommen.

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Analysten-Meinungen

Das Analysehaus Warburg Research hat das Kursziel für BASF von 91,20 auf 91,50 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Der nun besiegelte Tausch von Öl und Gas-Beteiligungen zwischen dem Chemiekonzern und dem russischen Rohstoffunternehmen Gazprom dürfte die BASF-Gewinne bis 2019 verwässern, diese langfristig aber steigern, so Analyst Oliver Schwarz in einer Studie vom Freitag.

Die NordLB hat BASF von "Halten" auf "Kaufen" hochgestuft, das Kursziel aber von 84 auf 82 Euro gesenkt. Damit unterstreiche BASF seine Zusammenarbeit mit Gazprom und setze gleichzeitig strategisch stärker auf den Bereich Öl- und Gasförderung, erklärte Analyst Thorsten Strauß in einer Studie. Obwohl er von dem anstehenden Tausch keine unmittelbare Auswirkung für seine Anlageempfehlung ableite, sehe er das aktuelle Kursniveau mit Blick auf die günstige Bewertung und die überdurchschnittlich hohe Dividendenrendite als Kaufgelegenheit.

Das Düsseldorfer Bankhaus Lampe hat die Einstufung für BASF nach einem angekündigten Beteiligungstausch mit Gazprom auf "Halten" mit einem Kursziel von 78 Euro belassen. Er begrüße, dass der Chemiekonzern durch den Tausch aus einem niedrigmargigen Geschäft aussteige und sich mehr auf die Öl- und Gasförderung fokussiere, so Analyst Heiko Feber. Da das Geschäft rückwirkend zum 1. April 2013 gelte, müsse die BASF-Tochter Wintershall die Gewinne an Gazprom erstatten, die seitdem erzielt worden seien. Der Experte kündigte an, seine Schätzungen ab 2016 anzupassen.

Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hat die Einstufung für BASF nach der Ankündigung eines Beteiligungstauschs mit Gazprom auf "Reduce" mit einem Kursziel von 75 Euro belassen. Nachdem das Geschäft bereits im Dezember 2013 unterzeichnet und dann in der letzten Minute abgeblasen worden sei, hätten sich BASF und Gazprom nun endlich geeinigt, erklärte Analyst Christian Faitz. Zudem habe der Chemiekonzern angekündigt, sich mit zehn Prozent an dem Nord Stream2-Pipelineprojekt zu beteiligen. Beides seien gute Nachrichten. Wegen den starken Aktienschwankungen behalte er seine Verkaufsempfehlung aber bei.

(Mit Material von dpa-AFX)

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