+++ Diese 15 Aktien starten jetzt erst durch +++
Foto: Börsenmedien AG
04.09.2015 Andreas Deutsch

Commerzbank und Deutsche Bank: Die große Übernahme-Diskussion

-%
DAX

Steht Europas Bankenbranche vor einer neuen Fusionswelle? Über diese Frage sind sich führende Banker uneins. Wenn es so kommt, dürften auch die großen deutschen Banken eine wichtige Rolle spielen.

Die US-Investmentbank Goldman Sachs erwartet, dass es in den kommenden Jahren zu grenzüberschreitenden Zusammenschlüssen von Kreditinstituten kommt. "Mit der Schaffung eines europäischen Bankenmarktes steigen die Chancen für Zusammenschlüsse", sagte der Co-Chef der Bank in Deutschland, Wolfgang Fink, am Donnerstag bei einer Konferenz in Frankfurt.

Skeptisch ist dagegen die französische Großbank Societe Generale. Zumindest in den nächsten fünf Jahren werde es keine Übernahmewelle unter europäischen Kreditinstituten geben, sagte Vorstandschef Frédéric Oudéa. "Konsolidierung steht derzeit nicht auf der Agenda von Bankchefs." Er verwies darauf, dass die neuen Regeln große und komplexe Banken besonders belasteten. Es gebe eher einen Trend, sich auf einzelne Bereiche zu konzentrieren und die Geschäfte zu vereinfachen. Hauptaufgabe sei es derzeit, die Kosten zu senken.

Langfristig sieht Oudéa aber die Digitalisierung als möglichen Treiber für Zusammenschlüsse. Wenn sich zeige, das einige Institute nicht mehr mithalten könnten, dürfte es zu Bewegung kommen. "Das wird aber viel Zeit dauern."

Goldman Sachs glaubt dagegen nicht, dass die Banken so viel Zeit von ihren Investoren bekommen. Internationale Aktionäre dürften künftig den Druck auf die Institute erhöhen, ihre Profitabilität auch mit Übernahmen zu stärken, sagte Deutschland-Chef Fink. "Wo soll sonst Wachstum herkommen?" Er verwies auf die gerade in Deutschland niedrigen Renditen der Banken und den hohen Wettbewerb.

Auch um international mithalten zu können, brauche Europa schlagkräftige Banken, wie sie auch in den USA und Asien geformt würden. Dabei dürfe aber keine Bank mehr so groß werden, dass sie eine Gefahr für ihr Land werden könne. "Ich denke, dass wir eine andere Art von Konsolidierung erleben werden als vor der Krise", sagte Fink. Die Banken würden künftig nicht mehr einfach ein Institut in einem anderen Land kaufen, sondern viel genauer schauen, wie es zur eigenen Strategie passt.

In Deutschland wird immer wieder spekuliert, dass die Commerzbank nach einer erfolgreichen Umstrukturierung Ziel einer Übernahme sein könnte. Goldman-Sachs-Manager Fink wollte aber nicht ausschließen, dass die Commerzbank selbst stärker spezielle Zukäufe tätigen könnte. Bester Schutz gegen unerwünschte Übernahmen sei jedenfalls ein hoher Aktienkurs. Das gelte auch für die Postbank, die die Deutsche Bank als bisherige Muttergesellschaft im nächsten Jahr an die Börse bringen will.

Noch nicht einsteigen

Sowohl Deutsche Bank und Commerzbank fielen vor Kurzem unter den Stopp des AKTIONÄR. Verstärkte M&A-Aktivitäten sollten den Aktienkursen der beiden großen deutschen Player Auftrieb geben. Allerdings sollten die Anleger mit einem Einstieg noch warten, bis sich die immer noch große Nervosität am Markt gelegt hat. Das dürfte sehr wahrscheinlich dann der Fall sein, wenn die Fed klar macht, wohin die Reise bei den Leitzinsen gehen wird.

(Mit Material von dpa-AFX)


Trendfolge-Indikator, Börsenpsychologie und Risiko- und Money-Management vereint in einem Buch!

Foto: Börsenmedien AG

Autor: Boyardan, Samir / Kühlberg, Andreas
ISBN: 9783864700248
Seiten: 208
Erscheinungsdatum: 27.04.2012
Verlag: Börsenbuchverlag
Art: gebunden/Schutzumschlag
Verfügbarkeit:als Buch und eBook verfügbar

Weitere Informationen und Bestellmöglichkeiten finden Sie hier

„Ichimoku Charts“ befasst sich nicht nur detailliert mit dem bewährten, jedoch hierzulande noch nicht allzu weit verbreiteten Trendfolge-Indikator Ichimoku Kinko Hyo, sondern auch derart prägnant mit Börsenpsychologie sowie mit Risiko- und Money-Management, dass sich die Lektüre allein schon deshalb lohnt.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
DAX - Pkt.
Deutsche Bank - €

Buchtipp: Kapitalismus und Marktwirtschaft

In diesem bahnbrechenden Buch bietet Jonathan McMillan eine neue Perspektive auf unser Wirtschaftssystem. Er zeigt, dass Kapitalismus und Marktwirtschaft nicht das Gleiche sind, und deckt dabei einen grundlegenden Fehler in unserer Finanzarchitektur auf. Das hat handfeste Konsequenzen – gerade für Europa.

McMillan stellt die Probleme der Eurozone in einen größeren historischen Zusammenhang und entwickelt einen radikalen, aber durchdachten Reformvorschlag. Dabei wird klar: Wer eine freie und demokratische Gesellschaft im 21. Jahrhundert bewahren will, kommt an einer neuen Wirtschaftsordnung nicht vorbei.

Kapitalismus und Marktwirtschaft

Autoren: McMillan, Jonathan
Seitenanzahl: 208
Erscheinungstermin: 18.04.2024
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-943-2

Jetzt sichern Jetzt sichern