Gute Geschäfte mit Autobauern sowie Herstellern von Handys und Laptops treiben den Chiphersteller Infineon weiter an. Zudem hilft der schwache Euro - Umsatz und Gewinn sollten im dritten Quartal des im September endenden Geschäftsjahres erneut deutlich gestiegen sein. Der DAX-Konzern legt am Donnerstag (30. Juli) die Zahlen für die drei Monate von April bis Juni vor.
Von Bloomberg befragte Experten rechnen im Schnitt mit einem Erlös in Höhe von 1,61 Milliarden Euro - das wären rund neun Prozent mehr als im zweiten Quartal. Das operative Ergebnis ist den Schätzungen zufolge im Vergleich zum Vorquartal um rund ein Viertel auf 247 Millionen Euro geklettert. Da die Preise für Halbleiterprodukte stark schwanken, macht bei Chipkonzernen der Quartalsvergleich mehr Sinn als derjenige zum Vorjahr.
Alles in allem rechnen die Analysten mit keinen großen Überraschungen bei den Zahlen. Warburg-Experte Malte Schaumann geht davon aus, dass Infineon die Erwartungen weder groß übertrifft noch deutlich verfehlt. Der deutsche Konzern kann sich seiner Einschätzung etwas von den zuletzt eher schwachen Zahlen einiger Konkurrenten abkoppeln. Diese hätten vor allem in Regionen und Segmenten Probleme gehabt, in denen Infineon nicht so stark vertreten ist.
Mit Spannung wird der Ausblick auf das vierte Quartal des laufenden Geschäftsjahres erwartet. Commerzbank-Analyst Thomas Becker geht davon aus, dass der Gegenwind wie die Probleme der chinesischen Wirtschaft oder ein nachlassender Boom bei Smartphones für Infineon zunehmen wird. Daher rechnet Becker zwischen Juli und Ende September mit einem vergleichsweise mageren Quartalswachstum von knapp zwei Prozent.
Auch beim Gewinn dürfte sich der Anstieg verlangsamen. Hier erwartet Becker im vierten Quartal einen Wert von 258 Millionen Euro und eine Marge von 15,7 Prozent. Damit würde Infineon im Gesamtjahr mit einem Umsatz von 5,87 Milliarden Euro und einem operativen Ergebnis von 866 Millionen Euro in der Mitte der eigenen Prognosespanne landen.
Infineon hatte im Mai die Prognose wegen des drei Milliarden Euro teuren Kaufs des US-Halbleiterherstellers International Rectifier deutlich erhöht. Demnach soll der Erlös im Gesamtjahr zwischen 34 und 38 Prozent steigen. Zudem will Infineon-Chef Reinhard Ploss die Marge leicht auf 15 Prozent erhöhen.
Die Aktie stand in den vergangenen Tagen deutlich unter Druck und notiert mittlerweile direkt auf einer charttechnischen Unterstützung knapp über der 10-Euro-Marke. Die Zahlen am Donnerstag sollten der Aktie neue, positive Impulse liefern. Investierte Anleger beachten aber den Stopp bei 9,80 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)