Schwache Umsätze, hohe Verluste - die Quartalszahlen von Aixtron sind wie erwartet sehr schlecht ausgefallen. Doch anders als es der Kursverlauf der Aktie hat vermuten lassen, korrigiert das Technologieunternehmen seine Prognosen nicht nach unten. Auf Basis eines deutlich gestiegenen Auftragsbestands will man die Zielzone doch noch erreichen.
Der kriselnde Spezialmaschinenbauer Aixtron blickt auf ein bescheidenes zweites Quartal zurück. Die Umsätze lagen mit 40,4 Millionen Euro auf Höhe des Vorquartals (40,3 Millionen) und damit im ersten Halbjahr um zehn Prozent unter dem Vorjahresniveau. Das Nettoergebnis verschlechterte sich gegenüber dem Vorjahresquartal von -11,6 Millionen auf -18,1 Millionen Euro. Immerhin konnte Aixtron den freien Cashflow auf -0,1 Millionen Euro verbessern, nachdem er im ersten Quartal des Jahres noch bei -12,1 Millionen Euro gelegen hatte. Die liquiden Mittel reduzierten sich aufgrund von Währungseffekten um 7,8 Millionen Euro auf 255,4 Millionen Euro, decken aber immer noch 43 Prozent der aktuellen Marktkapitalisierung ab.
Prognose steht
Etwas überraschend hält Vorstand Martin Goetzeler an der Jahresprognose fest: "Basierend auf den Ergebnissen des ersten Halbjahres 2015 und der Bewertung der aktuellen Umsatzerwartungen, einschließlich bestehender Chancen und Risiken, bestätigt der Vorstand seine im Februar abgegebene Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2015 in Höhe von 220 Millionen bis 250 Millionen Euro", heißt es. Außerdem soll innerhalb des zweiten Halbjahres die EBITDA-Gewinnschwelle erreicht werden.
Dazu muss sich Aixtron aber mächtig ins Zeug legen. 140 Millionen Euro Umsatz sind einzufahren, 75 Prozent mehr als im ersten Halbjahr. Goetzeler setzt dabei auf Auslieferungen neuer AIX R6 MOVCD Anlagen und den auf 90 Millionen Euro gestiegenen Auftragsbestand (+31 Prozent). Doch auch hier gibt es Einschränkungen: Der Verkauf der MOVCD-Anlagen ist "vom Erreichen kundenspezifischer Meilensteine innerhalb der individuellen Qualifizierungsprozesse abhängig".
Ambitionierte Ziele
Dass Aixtron seine Prognosen bestätigt, erscheint auf den ersten Blick sehr ambitioniert. Hier besteht aus Sicht des AKTIONÄR ein hohes Enttäuschungspotenzial im zweiten Halbjahr.