Das Biotech-Unternehmen Morphosys bleibt trotz wachsender Verluste zuversichtlich für das laufende Jahr. Im zweiten Quartal schrumpfte der Umsatz um 17 Prozent im Jahresvergleich auf 12,2 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Die Kosten für Forschung und Entwicklung legten dagegen um mehr als die Hälfte zu. Unterm Strich hat sich der Verlust damit auf 4,3 Millionen Euro mehr als verachtfacht. Allerdings hatte Morphosys nach dem Ausstieg des US-Konzerns Celgene aus der gemeinsamen Forschung zu einem Krebszellen-Antikörper Millionenzahlungen im ersten Quartal verbucht. Das Unternehmen rechnet damit, dass dies sämtliche weiteren operativen Verluste im laufenden Jahr auffängt und bestätigte deshalb seine Prognose.
2013 hatte sich das Unternehmen über eine Kapitalerhöhung Geld besorgt, um verstärkt selbst Wirkstoffe zu entwickeln, nicht mehr nur mit Partnern aus der Pharmaindustrie. Danach hatten die Bayern gut 390 Millionen Euro auf der Bank, Ende des zweiten Quartals waren davon noch 325 Millionen übrig - rund 25 Millionen weniger als zum Ende des Vorjahres.
Aktie mit Kurseinbruch
Mit seinen Zahlen lag das Unternehmen aber über den Erwartungen von Analysten. Morphosys-Aktien verloren am Montag in den ersten Handelsstunden in einem ohnehin schwachen Markt dennoch mehr als sechs Prozent auf 70,06 Euro. Aus charttechnischer Sicht ist es nun wichtig, dass die Marke von 70,00 Euro auf Schlusskursbasis verteidigt werden kann. Ansonsten wäre durchaus noch einmal ein weiteres Abrutschen bis in den Bereich 63,00 Euro möglich. Spätestens dann sollten Schnäppchenjäger aber zugreifen. Im laufenden Jahr steht noch einiges an Newsflow an, die für Bewegung bei der Aktie von Morphosys sorgen könnte. Zudem könnte durchaus der ein oder andere Pharmakonzern Interesse an dem deutschen Biotech-Play zeigen. Ein Stopp bei 54,00 Euro sichert die Position nach unten ab.
(Mit Material von dpa-AFX)