Nach dem Streik bei der Deutschen Post rücken nun die anstehenden Zahlen zum zweiten Quartal am 6. August in das Blickfeld der Anleger. Schon jetzt äußern sich Analysten dazu und zeigen Auswirkungen des Streiks auf.
Jochen Rothenbacher von der Investmentbank Equinet hat die Einstufung für den DAX-Titel vor den Zahlen zum zweiten Quartal auf "Accumulate" mit einem Kursziel von 30 Euro belassen. Der Logistikkonzern dürfte eine schwache Quartalsbilanz vorlegen, schrieb Analyst Rothenbacher in einer Studie vom Mittwoch. Der Umsatz dürfte um 5,9 Prozent gestiegen, das operative Ergebnis (EBIT) hingegen sollte um 5,2 Prozent gesunken sein. Streiks und die Belastungen durch die IT-Probleme im weltweiten Fracht-Geschäft (Global Forwarding, Freight) dürften ihre Spuren hinterlassen haben.
Fast genauso sieht es Dirk Schlamp von der DZ Bank. Schlamp hat die Einstufung für Deutsche Post vor Zahlen auf "Kaufen" mit einem fairen Wert von 30,50 Euro belassen. Lediglich das operative Ergebnis (EBIT) im Geschäftsbereich Express sollte im zweiten Quartal gestiegen sein. Die Streiks dürften hingegen den Gewinn der Sparte PeP (ehemals Briefsparte) gedrückt haben. Für den Bereich Fracht rechnet er mit einem weiteren verhaltenen Quartal. Die EBIT-Konzernprognose für 2015 sollte bestätigt werden.
Chartetchnisch ist das Papier weiter im Soll. Auch ein Abrutschen auf 27,68 Euro wäre kein Beinbruch. Denn in diesem Bereich ist noch eine Kurslücke offen, die dann geschlossen wäre.
DER AKTIONÄR bleibt bei seiner positiven Einschätzung für die Aktie und rät weiter zum Kauf. Analysten rechnen im kommenden Jahr mit einer Dividendenerhöhung um 5 Cent auf 0,90 Euro. Mit einer Dividendenrendite von dann über drei Prozent und einem moderaten 2016er-KGV von 15 ist die Aktie ein klarer Kauf.