Hohe Sonderlasten haben Microsoft den größten Quartalsverlust seiner Unternehmensgeschichte eingebrockt. Schuld daran ist die Übernahme des Handy-Geschäfts von Nokia , das sich zu einem monumentalen Flop entwickelt hat. Die Aktie ging im nachbörslichen US-Handel vier Prozent in die Knie.
Im vierten Quartal des Geschäftsjahres fiel ein Minus von 3,2 Milliarden Dollar an. Im Vorjahreszeitraum hatte Microsoft noch einen Gewinn von 4,6 Milliarden Dollar erzielt. Abschreibungen und Umbaukosten im Zusammenhang mit der im Frühling 2014 übernommenen Handy-Sparte von Nokia rissen tiefe Löcher in die Bilanz. Der Windows-Riese schreibt 7,6 Milliarden Dollar ab, inklusive anderer Sonderaufwendungen wurde das Quartalsergebnis sogar mit 8,4 Milliarden Dollar belastet.
Smartphones sind Ladenhüter
Vor etwa zwei Wochen erst hatte Microsoft einräumen müssen, dass der insgesamt fast 9,5 Milliarden Dollar teure Zukauf sich zu einem großen Debakel entwickelt hat. Mit Nokia-Smartphones wollte der Konzern Apple und Samsung angreifen. Doch die Geräte blieben ein Ladenhüter. Neben der Riesenabschreibung kündigte der Konzern an, 7.800 Mitarbeitern die Jobs zu streichen.
PC-Geschäft rückläufig
Auch beim Umsatz musste Microsoft zuletzt Abstriche machen. Die Erlöse sanken um gut fünf Prozent auf 22,2 Milliarden Dollar. Der PC-Absatz ging im Vergleich zum Vorjahresquartal um 13 Prozent auf 8,7 Milliarden Dollar zurück, die boomenden Cloud-Dienste und steigenden Verkäufe der Spielkonsole Xbox mit einem Umsatzanteil von 13,5 Milliarden Dollar konnten den Abwärtstrend nur teilweise abfangen. Zudem enttäuschte das Geschäft mit Windows-Betriebssystemen und entsprechenden Lizenzen. Größter Lichtblick war die Tablet-Sparte Surface. Dort haben sich die Umsätze mit 888 Millionen Dollar mehr als verdoppelt. Zum Vergleich: Apple hat im abgelaufenen dritten Quartal 10,9 Millonen iPads verkauft und damit Umsätze von 4,54 Milliarden Dollar generiert.
Belastungsfaktor starker Dollar
Die Ergebnisse litten wie bereits im Vorquartal auch unter dem starken Dollar, der die Auslandseinnahmen nach Umrechnung in die US-Währung verringert. Ohne den ungünstigen Einfluss des Wechselkurses hätte das Umsatzminus nur bei zwei Prozent gelegen. Vorstandschef Satya Nadella hofft nun auf den Start von Windows 10, der neue Möglichkeiten für Microsoft schaffen soll.
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Trotzdem: langfristig orientierte Investoren können aus Sicht des AKTIONÄR bei der Microsoft-Aktie zugreifen. Denn das Unternehmen hat seit 2003 Jahr für Jahr die Dividende angehoben und das Papier weist auf dem aktuellen Kursniveau eine Dividendenrendite von 2,5 Prozent auf. Zudem ist das 2015er-KGV mit 15 für ein Unternehmen dieser Qualität sehr moderat. Auch die Gewinne sollen laut den Analysten in der Zukunft wieder ansteigen. Nach 2,60 Dollar Gewinn je Aktie (EPS) im abgelaufenen Geschäftsjahr, soll das EPS 2016/2017 dann 3,05 Dollar betragen.
(mit Material von dpa-AFX)
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