Neuigkeiten zu ProSieben Sat.1 gibt es derzeit viele. Nach dem Raab-Aus gab es am vergangenen Freitag erfreulichere Nachrichten für die Anleger. Der Medienkonzern gab bekannt, das Vergleichsportal Verivox übernehmen zu wollen. Der Kaufpreis für 80 Prozent der Anteile soll mehr als 170 Millionen Euro betragen. Das Bundeskartellamt muss der Übernahme noch zustimmen.
Das macht Verivox
Verivox bietet neben Preisvergleichen für Energie auch Vergleiche von Konditionen im Bereich der Telekommunikation, Versicherungen oder Immobilien an. Durch die Übernahme über seine Tochtergesellschaft 7 Commerce will der Medienkonzern sein Internetgeschäft weiter ausbauen. „Verivox verfügt über ein hervorragendes Wachstumspotenzial und ist eine sehr attraktive Marke“, erklärte der Digital-Vorstand von Pro Sieben Sat.1, Christian Wegner.
Übernahmeziele: Online-Portale
ProSieben Sat.1 kauft seit Jahren Online-Plattformen. Billiger-mietwagen.de und das Reiseportal weg.de wurden bereits übernommen. Durch die Zukäufe der Portale will sich das Unternehmen unabhängiger von Werbeerlösen machen. Check24 ist aktuell Marktführer bei Online-Vergleichsportalen. Mit ProSieben im Rücken könnte Verivox seine Marktanteile erhöhen. ProSieben Sat.1-Wachstum ist im Online-Geschäft deutlich höher als im klassischen TV-Geschäft.
Independent Research erhöht Kursziel
Die Analysten von Independent Research sind von der Übernahme überzeugt und haben am heutigen Mittwoch ihr Kursziel für die Aktie von 53 auf 54 Euro erhöht. Ihre Einstufung beließen die Experten auf „Kaufen“. Die geplante Übernahme passe gut zur Strategie des Medienkonzerns, schrieb Analyst Lars Lusebrink. Die Aktie sollte auch weiterhin von der positiven operativen Entwicklung, der attraktiven Dividendenrendite sowie von Spekulationen über eine DAX-Aufnahme profitieren.
Momentan für langfristige Anleger
Auch DER AKTIONÄR bewertet die Übernahme positiv und hält die Aktie mittelfristig für sehr interessant. Kurzfristige Anleger können sich allerdings aktuell zurückhalten und die Entwicklung der nächsten Tage abwarten. Ein nachhaltiger Anstieg über den Widerstand bei 44,60 Euro und der 90-Tage-Linie würde ein Kaufsignal erzeugen.
(mit Material von dpa-AFX)