Die Lufthansa hat mit ihrem vor drei Jahren angeschobenen Sparprogramm "Score" die hochgesteckten Ziele nicht erreicht. Wegen starker "Gegenläufer" etwa bei Treibstoffpreisen und Ticketerlösen werde man das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) für 2015 voraussichtlich um rund 800 Millionen Euro statt der vorgesehenen 1,5 Milliarden Euro steigern, berichtete Projekt-Manager Jörg Beißel in der Lufthansa-Mitarbeiterzeitung "Lufthanseat". Von über 7.500 aufgesetzten Projekten seien fast 6.000 abgeschlossen und hätten eine Brutto-Sparwirkung von rund 3,6 Milliarden Euro gebracht.
Das Sparprogramm
Das zum Jahresende 2015 auslaufende Sparprogramm war vom vorigen Lufthansa-Chef Christoph Franz gestartet worden und sollte sämtliche Prozesse im gesamten Konzern auf den Prüfstand stellen. So wird unter anderem die Zahl der verschiedenen Flugzeugtypen im Konzern reduziert und das Kerosin für alle Fluggesellschaften gemeinsam beschafft. Mit dem Programm war auch der Abbau von 3.500 Jobs verbunden.
Die Konzern-Strategen rechnen mit weiteren harten Kostenbelastungen in dem erlösschwachen Airline-Geschäft. Pro Jahr sei mit rund 700 Millionen Euro zusätzlichen Kosten für Gebühren, Löhne und Material zu rechnen, betonte Beißel. Dies müsse ausgeglichen werden, nur um das Ergebnis zu halten.
Aktie mit neuem Jahrestief
Die Aktie der Deutschen Lufthansa ist bereits in den vergangenen Wochen erneut deutlich unter Druck geraten. Zuvor war das Papier am Widerstand bei 14 Euro gescheitert. Bei 11,78 Euro wurde zuletzt sogar ein neues Jahrestief markiert. Charttechnisch ist die Lufthansa-Aktie damit klar angeschlagen. Anleger sollten bestehende Positionen in jedem Fall mit einem Stopp bei 10,40 Euro nach unten absichern. Ein erstes positives Zeichen würde der Sprung über den kurzfristigen Abwärtstrend bringen. Eine Trendwende würde aber erst durch den Ausbruch über die 14-Euro-Marke eingeläutet.
(Mit Material von dpa-AFX)