In einem angeschlagenen Marktumfeld steht für drei MDAX-Titel jeweils ein Minus von mehr als fünf Prozent zu Buche. Dazu zählt neben Metro, Deutschen Annington auch wieder die Aktie des Modekonzerns Gerry Weber. Zu den Papieren des familiengeführten Unternehmens äußerten sich eine Reihe von Analysten.
Die Baader Bank hat das Kursziel für Gerry Weber nach einer Gewinnwarnung von 37 auf 25 Euro gesenkt. Die Einstufung beließ Analyst Volker Bosse nach dem Kurseinbruch infolge der kassierten Unternehmensprognosen aber auf "Buy". Der Experte reduzierte seine Gewinnerwartungen. Kurzfristig dürften Erlöse und Gewinne des Modekonzerns sich verhalten entwickeln. Ab dem kommenden Geschäftsjahr sollte sich das Bild dank der eingeleiteten Maßnahmen aber aufhellen.
Die Privatbank Hauck & Aufhäuser hat die Einstufung für Gerry Weber nach endgültigen Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal auf "Hold" mit einem Kursziel von 24 Euro belassen. Die Analystenkonferenz zu den Ergebnissen habe seine vorsichtige Einschätzung bestätigt, so Analyst Christian Schwenkenbecher. Der schwache operative Jahresausblick deute darauf hin, dass sich das maue Geschäft im zweiten Halbjahr fortsetzen dürfte. Das Modeunternehmen reagiere zu träge auf Nachfragetrends. Der Modekonzern hatte in der vergangenen Woche erneut seine Ziele gekappt. Seither haben die Papiere rund ein Drittel ihres Wertes eingebüßt.
Kursziel 19,50 statt 37,00 Euro
Analyst Adrian Rott von der Deutschen Bank senkte seine Prognosen für den Konzern. Rott strich das Kursziel von 37,00 auf 19,50 Euro zusammen und kassierte seine Kaufempfehlung. Er rät nun, die Papiere zu halten.
Die Privatbank Berenberg hat die Einstufung für Gerry Weber nach endgültigen Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal auf "Hold" mit einem Kursziel von 25,50 Euro belassen. Das Filialgeschäft laste auf den Margen des Modeunternehmens, schrieb Analystin Anna Patrice. Nach der jüngsten Gewinnwarnung müsse der Vorstand das verlorene Anlegervertrauen zurückgewinnen.
Insgesamt covern 20 Experten das MDAX-Papier. Sechs Kaufempfehlungen stehen elf Halte- und drei Verkaufsempfehlungen gegenüber. Das durchschnittliche Kursziel beträgt 27,63 Euro.
Abwarten
Wie DER AKTIONÄR zuletzt richtig antizipierte war ein Rebound-Trade lohnenswert. Auch die Zweifel am Kursziel der Deutschen Bank haben sich als richtig herausgestellt, denn die Abstufung folgte nun. Anleger sollten aber weiter aufgrund des angeschlagenen Chartbildes am Seitenrand bleiben und eine Kursberuhigung abwarten.
(mit Material von dpa-AFX)