Die Berliner Startup-Fabrik Rocket Internet zeigt sich offen für weitere große Investitionen. "Wir haben heute definitiv mehr Geld für Zukäufe", sagte Mitgründer und Chef Oliver Samwer am Dienstag auf der Gründerkonferenz NOAH in Berlin. Rocket Internet sei eine der wenigen Gruppen in Europa, die auf einen Schlag auch bereit seien, eine halbe Milliarde auszugeben. Die Internet-Gruppe hatte zuletzt vor allem groß ins Geschäft mit Essenszustellung investiert.
Samwer äußerte sich nicht direkt zu Spekulationen, dass Rocket Internet sich eine weitere Milliarden-Geldspritze bei Investoren besorgen wolle - sagte aber zugleich, dass man grundsätzlich immer daran interessiert sei, weiteres Kapital aufzunehmen. Der Börsengang im Herbst 2014 hatte rund 1,5 Milliarden Euro eingebracht.
Das hat man etwa in Delivery Hero investiert. Anfang 2015 ist Rocket Internet zu einer Bewertung von knapp 1,7 Milliarden Dollar eingestiegen. Am Montag nun die Meldung, dass Delivery Hero in einer neuen Finanzierungsrunde eine Bewertung von 2,8 Milliarden Euro erreicht hat. Es soll sich dabei um US-Fonds handeln. Nach dieser Finanzierungsrunde beträgt Rockets voll verwässerter Anteil 38,5 Prozent, was einem Last Portfolio Value ("LPV") von 1.079 Millionen Euro entspricht.
Delivery-Hero-IPO möglich
Niklas Östberg, Chef von Delivery Hero, der mit Abstand wichtigsten Firma der Global Online Takeaway Group sagte dem AKTIONÄR im Februar. „Wir sind jetzt in einer Position, dass wir ab Mitte des Jahres an die Börse gehen könnten. Doch wir haben uns gerade privat finanziert. Wir gehen an die Börse – ob 2015 oder 2016, ist aber noch völlig offen.“
Es gibt bessere Aktien
Der LPV des gesamten Rocket-Internet-Portfolios wird mittlerweile mit 4,7 Milliarden Euro angegeben. Die Marktkapitalisierung von Rocket Internet beträgt aktuell rund 6,7 Milliarden Euro. Da auch der Chart noch keinen Schwung aufnimmt, sollten Aktionäre weiterhin auf attraktivere Internetaktien setzen.
Wie auf diese neue deutsche Internet-Aktie. Der Clou ist das Geschäftsmodell, welches für extrem hohes Wachstum in den nächsten Jahren sorgen wird. Der Umsatz einer Tochter soll sich bis 2020 ver-14-fachen. Mehr dazu hier.