Nach dem gestrigen Streikauftakt haben die Beschäftigten in den Briefverteilzentren der Deutschen Post ihren unbefristeten Ausstand heute fortgesetzt. Laut der Gewerkschaft Verdi sind in Hessen die sieben Zentren in Kassel, Eichenzell, Langgöns, Frankfurt, Offenbach, Wiesbaden und Darmstadt betroffen.
Verdi rechnet mit 600 Streikenden in ganz Hessen. Bereits am Montag hätten mehr als 400 Beschäftigte die Arbeit niedergelegt. Die Deutsche Post reagierte gelassen auf den unbefristeten Streik: Für Briefempfänger hielten sich die Folgen bislang in Grenzen. Nach Einschätzung des DAX-Konzerns werden durch die Arbeitsniederlegungen bundesweit rund sieben Millionen Briefe oder elf Prozent aller Sendungen ihren Empfänger erst einen Tag später erreichen. Die Beteiligung an dem unbefristeten Ausstand liegt Unternehmensangaben zufolge aktuell auf dem Niveau der vergangenen Warnstreiktage.
Streitpunkt regionale Gesellschaften
Kern der Auseinandersetzung ist der Aufbau von 49 regionalen Gesellschaften für die Paketzustellung. Die dort beschäftigten rund 6.000 Paketboten werden nicht nach dem Haustarif der Post bezahlt, sondern erhalten die oft niedrigeren Löhne der Logistikbranche. Verdi will erreichen, dass sie tariflich unter das Dach der Post zurückkehren.
Aktie unter Druck
In einem ohnehin sehr schwachen Marktumfeld geben die Anteile der Deutschen Post im heutigen Handel rund zwei Prozent nach. Damit trübt sich das bereits angeschlagene Chartbild des DAX-Titels weiter ein. Noch nicht investierte Anleger sollten daher vor einem Einstieg bei der grundsätzlich sehr attraktiven Aktie noch eine Bodenbildung abwarten. Wer die Papiere bereits besitzt, beachtet den Stopp bei 23,00 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)