Gazprom fordert vom ukrainischen Energieversorger Naftogaz 8,2 Milliarden Dollar für nicht abgenommene Gasbestellungen. Die Ukraine habe sich zum Kauf von 41,6 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr verpflichtet, die bestellte Menge aber abgelehnt. Deshalb sei laut Gazprom-Chef Alexej Miller für 2014 eine Vertragsstrafe fällig.
Moskau und Kiew streiten seit langem über diese "take-or-pay"-Klausel in den Gasverträgen. Über den Streit soll die internationale Schiedsstelle in Stockholm entscheiden. Beide Seiten haben dort Klagen eingereicht. Die Ukraine erhöhte ihrerseits ihre Forderungen an Russland zuletzt auf mehr als 16 Milliarden Dollar - wegen entgangener Gebühren für den Transit von Erdgas in die EU.
Zuletzt hatte Russland der Ukraine unter EU-Vermittlung Rabatte für Gaslieferungen eingeräumt. Gazprom zufolge sind Schulden von knapp 30 Milliarden Dollar aufgelaufen. Darin enthalten sei das Geld für Gaslieferungen in das Konfliktgebiet Ostukraine. Ein Prozess vor der Schiedsstelle - Arbitration Institute - könnte sich Experten zufolge Jahre hinziehen.
Mutige können zugreifen
DER AKTIONÄR bleibt für die Gazprom-Aktie aufgrund der enorm günstigen Bewertung positiv gestimmt. Mutige Anleger können weiterhin zugreifen, der Stoppkurs sollte bei 4,10 Euro belassen werden. Für konservative Anleger bleiben die Anteile wegen der politischen Risiken hingegen ungeeignet.
(Mit Material von dpa-AFX)