Es gab keine großen Überraschungen, als die US-Notenbank Fed gestern Abend das Protokoll ihrer letzten Sitzung veröffentlichte. Natürlich, möchte man sagen, gab es keine großen Überraschungen. Die Meinungen der Währungshüter, wann die Zinsen wieder steigen sollen, gehen auseinander. Eine Zinsanhebung schon im Juni scheint unwahrscheinlich.
Im Protokoll steht: „Viele Teilnehmer halten es für unwahrscheinlich, dass die bis Juni zur Verfügung stehenden Konjunkturdaten eine Anhebung der Zinsen rechtfertigen werden, wollen einen solchen Schritt aber nicht generell ausschließen.“ Der Goldpreis selbst hat nicht auf diese Meldung reagiert. Das Edelmetall notierte gestern während des gesamten US-Handels leicht im Plus. Auch heute gibt es keine größeren Ausschläge beim Goldpreis.
Spannender dürfte werden, dass sich US-Notenbankchefin Janet Yellen am Freitag zu Wort meldet. In ihrer Rede dürfte sie zu der US-Wirtschaft Stellung nehmen – und wie die Fed die Entwicklung derzeit sieht. Anschließend dürfte wieder wild spekuliert werden, was das für die Zinspolitik der US-Notenbank bedeutet. Wie schon öfter an dieser Stelle erwähnt: Der erste Zinsschritt könnte für den Goldpreis sogar ein Befreiungsschlag sein. Schließlich lastet vor allem die Zinserhöhungsphantasie auf dem Goldpreis. In der Vergangenheit hat sich schon häufig gezeigt: Tritt das Ereignis – in diesem Fall die Zinswende – dann ein, dann reagiert der Goldpreis sogar positiv darauf.