Merck veröffentlicht am Dienstag die Ergebnisse für das erste Quartal des Jahres 2015. Dabei dürfte dem Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern vor allem der starke Dollar in die Karten gespielt haben.
Für das erste Quartal erwarten Beobachter ein Umsatzplus von 15 Prozent auf 3,01 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA dürfte demnach um sechs Prozent auf 857 Millionen Euro steigen. Vor allem das Geschäft mit Flüssigkristallen sollte kräftig zugelegt haben. Den Experten der Schweizer Großbank UBS zufolge ist die Nachfrage nach Flüssigkristallen robust. Gezahlt wird hier außerdem meist in Dollar, der Schwerpunkt der Produktion liegt aber in der Eurozone. Das kurbelt angesichts des im Vergleich zum Dollar schwächelnden Euro den Umsatz zusätzlich an, ohne dass die Kosten im gleichen Maße mit steigen.
Auch die Übernahme von AZ Electronics im vergangenen Jahr dürfte der Sparte nach Auffassung der Baader-Helvea-Analystin Odile Rundquist noch immer Schub gegeben haben. Im Schnitt erwarten die Analysten ein Umsatzwachstum um die Hälfte auf 600 Millionen Euro. Der Umsatz der britischen Spezialchemiefirma war in den Vergleichszahlen von 2014 noch nicht enthalten. Auch im Pharmageschäft, der größten Merck-Sparte, sieht es gut aus. Experten erwarten sieben Prozent Wachstum auf 1,68 Milliarden Euro. Der Konzern selbst hat sich für 2015 bislang lediglich als Ziel gesetzt, ohne Zukäufe wieder das Vorjahresniveau zu erreichen. Die UBS-Analysten halten das für sehr pessimistisch.
Dabeibleiben
Optimistische Analysten und ein starker Chart – fallen die Zahlen so gut aus wie erwartet, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis sich die Merck-Aktie wieder nachhaltig über der 100-Euro-Marke stabilisiert. Investierte Anleger bleiben dabei und lassen die Gewinne laufen.
(mit Material von dpa-AFX)