Der Biotechnologiekonzern Morphosys hat im ersten Quartal einen deutlichen Gewinn- und Umsatzsprung hingelegt. Hintergrund ist eine hohe Einmalzahlung des ehemaligen Kooperationspartners Celgene. Nach dem Kursrutsch Ende März hat sich die chartechnische Situation bei der TecDAX-Aktie zuletzt wieder aufgehellt.
Der Umsatz stieg im Jahresvergleich von 15,88 Millionen auf 70,41 Millionen Euro, der Gewinn stieg im gleichen Zeitraum von 1,09 Millionen auf 40,85 Millionen Euro. Ein Händler wertete die Zahlen als „etwas besser als erwartet“. Morphosys hatte wegen der Sonderzahlung bereits seine Prognose für 2015 erhöht. Das Unternehmen rechnet nun weiter mit einem Gewinn vor Zinsen und Steuern zwischen neun und 16 Millionen Euro. Zuvor war noch ein Verlust erwartet worden. Morphosys verdient Geld mit einer Sammlung von Milliarden von Antikörpern, die Pharmaunternehmen für die Entwicklung neue Medikamente benötigen.
Entwicklung geht weiter
Für 2016 rechnet Morphosys mit höheren Kosten durch den Ausstieg des bisherigen Partners Celgene aus der gemeinsamen Erforschung eines Krebszellen-Antikörpers MOR202. Nach dem Ende der Celgene-Kooperation führt Morphosys die Entwicklung von MOR202 jetzt alleine fort. 2013 hatte sich das Unternehmen über eine Kapitalerhöhung Geld besorgt, um verstärkt selbst Wirkstoffe zu entwickeln, nicht mehr nur mit Partnern aus der Pharmaindustrie. Danach hatten die Bayern gut 390 Millionen Euro auf der Bank, Ende des ersten Quartals waren davon noch 349,7 Millionen übrig - rund drei Millionen weniger als zum Jahresschluss. Morphosys dürfte also noch mehrere Jahre Durststrecke überstehen können.
Dabeibleiben
DER AKTIONÄR bleibt aus langfristiger Sicht optimistisch für die Morphosys-Aktie. Anleger, die den Kursrutsch Ende Märs zum Einstieg genutzt haben, bleiben investiert. Aus charttechnischer Sicht wartet der nächste Widerstand im Bereich der 70-Euro-Marke.
(mit Material von dpa-AFX)