Ungewohntes Bild im DAX: Die krisengeplagte Lufthansa-Aktie gehört am Montag zu den Top-Gewinnern. Zwischenzeitlich gelingt ihr sogar der Sprung an die Spitze des deutschen Leitindex. Grund für den Höhenflug ist ein positiver Analystenkommentar.
Jochen Rothenbacher von Equinet hat die Aktie der Kranich-Airline am Montag von „Hold“ auf „Accumulate“ hochgestuft und das Kursziel bei 14 Euro belassen. Trotz Pilotenstreik und dem Absturz einer Maschine der Tochter Germanwings im März erwartet er solide Quartalszahlen, schrieb Rothenbacher zur Begründung. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rechne er mit einem Umsatzplus von rund 22 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro und einem Anstieg des bereinigten EBIT auf 153,7 Millionen Euro. Außerdem gehe er davon aus, dass die Deutsche Lufthansa bei der Veröffentlichung der Q1-Zahlen am 5. Mai auch die Jahresprognose bestätigen wird.
Viele Baustellen
Neben dem Tarifstreit mit den Piloten und dem Konzernumbau gestalte sich auch das operative Geschäft problematisch. Sinkende Passagierzahlen, Konkurrenzdruck und der Verfall bei den Ticketpreisen hinterließen ihre Spuren. Den dramatischen Kursverlust der jüngsten Vergangenheit bezeichnet Rothenbacher aber als übertrieben. Während der DAX in den vergangenen zwölf Montanen über 27 Prozent zulegen konnte, hat die Lufthansa-Aktie 30 Prozent verloren. Damit war die Airline der größte Verlierer im deutschen Leitindex.
Abwarten
Auch wenn die Lufthansa-Aktie am Montag einen kräftigen Satz nach oben macht, bleibt die Situation bei der größten deutschen Fluggesellschaft angespannt. Auch aus charttechnischer Sicht würde sich die Lage erst mit einem Sprung über die 14-Euro-Marke etwas verbessern. Anleger bleiben daher weiterhin an der Seitenlinie.