Nachdem das Jahr 2014 ein äußerst schwarzes Jahr für die Aktionäre der Deutschen Bank war, läuft es 2015 wie geschmiert. Seit dem Jahresanfang liegt das Papier 32 Prozent in Front und ist damit der sechststärkste Wert im DAX. Zuletzt hat sich die Aufwärtsdynamik aber sogar verstärkt, so dass die Aktie der Deutschen Bank durchaus bald noch weiter vorne im Top-Ranking des DAX zu finden sein könnte. Im Monatsvergleich führt das Papier die Gewinnerliste des DAX mit einem Plus von 12,4 Prozent bereits an. Positive News gab es zudem zuletzt aus den USA.
Einigung in Sicht
Dort seht die Deutsche Bank Kreisen zufolge kurz vor einer milliardenschweren Beilegung der Vorwürfe wegen der Manipulation des Zinssatzes Libor. Die Einigung umfasse ein Schuldeingeständnis und die Zahlung von mehr als 1,5 Milliarden Dollar, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf eine über die Angelegenheit unterrichtete Person. Sie werde vermutlich in diesem Monat abgeschlossen. Das Institut arbeite weiter mit den Behörden zusammen, die die Libor-Angelegenheiten untersuchten, hieß es in einer Stellungnahme der Bank.
Verkaufsempfehlung
Kritisch äußert sich hingegen die französische Großbank Société Générale. Sie hat die Deutsche Bank auf "Sell" mit einem Kursziel von 23 Euro belassen. Die schwache Kapitalausstattung des Geldhauses könnte eine weitere Kapitalerhöhung nach sich ziehen, erklärte Analyst Andrew Lim in einer Branchenstudie vom Donnerstag. Zudem könnten die Strafzahlungen aus Rechtsstreitigkeiten deutlich höher als erwartet ausfallen, meinte er.
Chance auf Fortsetzung der Erholung
Noch ist völlig unklar, wie die Deutsche Bank in der Zukunft aussehen wird. Nachdem bekannt geworden ist, dass Aufsichtsrat Paul Achleitner den Vorstand bei der Umstrukturierung unter großen Druck gesetzt hat, kann die Börse aber auf radikale Einschnitte hoffen. Besonders wichtig ist, dass die Deutsche Bank weiter massiv an der Kostenschraube drehen und weiter den Weg Richtung Digitalisierung gehen wird. DER AKTIONÄR sagt: Kaufen mit Kursziel 40 Euro. Der Stoppkurs sollte bei 26,50 Euro gesetzt werden.
(Mit Material von dpa-AFX)