In der Debatte um die Entflechtung von Staat und Banken hat Commerzbank-Chef Martin Blessing eine stärkere Absicherung von Staatsanleihen in Bankbilanzen vorgeschlagen. Die Commerzbank nimmt derweil langsam Kurs auf 14 Euro.
Von der Überzeugung, dass Staatsanleihen risikofrei seien, habe man sich infolge der Finanzkrise verabschieden müssen, schrieb Blessing in einem Gastbeitrag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Das gelte auch für Anleihen der Mitgliedstaaten der Eurozone. Bis zu einem Drittel dieser Staatsschulden fänden sich in den Bilanzen von Banken. "Dadurch ist eine fatale Verbindung zwischen Banken und Staaten entstanden."
Unter anderem habe dies dazu geführt, dass Risikoprämien auf Staatsschulden zu niedrig seien. Eine nötige Regulierung solle unter anderem deshalb "eine angemessene Eigenkapitalunterlegung für Staatsanleihen vorschreiben". Diese soll nach dem Erreichen gewisser Freibeträge einsetzen. Bislang sind Staatsanleihen durch die Regulierung nicht einer Eigenkapitalunterlegung unterworfen.
Ziel der Aufsichtsregeln soll laut Blessing sein, Ansteckungsgefahren zwischen Banken und Staaten zu senken und das Finanzsystem krisenfester zu machen. In der Finanzkrise nach dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers hatten Staaten ihre Finanzsysteme mit Steuergeld stützen müssen, was wiederum die Staaten selbst in Finanznot brachte. Die stark gestiegene Staatsverschuldung führte - in Kombination mit anderen Gründen - zu heftigen Kursverlusten bei vielen Staatsanleihen, was wiederum die Anleihebesitzer - zumeist Banken - in Schwierigkeiten brachte.
Aktie hat noch Luft
Die Commerzbank ist 2015 gefragt bei den Anlegern. Seit Jahresanfang hat die Aktie von Deutschlands zweitgrößter Privatbank 22 Prozent zugelegt. Der nächste, allerdings nicht besonders bedeutende Widerstand wartet bei 13,58 Euro. Wird er überwunden, ist der Weg bis 14 Euro frei. Der Stopp sollte bei 10,80 Euro gesetzt werden.
(Mit Material von dpa-AFX)