Gewinnmitnahmen setzen die seit Jahresbeginn sehr gut gelaufenen Aktien der deutscher Autobauer weiter unter Druck. Nachdem sich in den vergangenen Wochen bereits einige Experten vorsichtiger geäußert hatten, zog am Mittwoch das Analysehaus Kepler Cheuvreux nach.
Analyst Michael Raab stufte BMW bei einem unveränderten Kursziel von 108 Euro von "Hold" auf "Reduce" ab. "Es ist nichts verkehrt bis auf die Bewertung", so der Experte. Für Daimler strich er seine Kaufempfehlung und rät nun, die Papiere bei einem Kursziel von 90 Euro zu halten. Auch die Volkswagen-Vorzugsaktien werden am Mittwoch mit Abschlägen gehandelt, obwohl die Experten von Kepler Cheuvreux weiterhin zum Kauf raten.
Geduld
Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar rät Anlegern, die wegen der jüngsten Kursverluste jetzt bei deutschen Autoaktien einsteigen wollen, zur Geduld: Bei BMW steige die Wahrscheinlichkeit für eine Erholung ab Kursen von weniger als 112 Euro und bei Daimler sollten Kurse unter 85 Euro abgewartet werden, schrieb Wenner. VW-Anteilsscheine müssten seiner Meinung nach sogar erst auf 227 Euro absinken bevor sich ein Einstieg lohnen könnte.
Die Papiere von BMW, Daimler und Volkswagen hatten im ersten Quartal mit Gewinnen von teils mehr als 30 Prozent zu den Favoriten im Dax gezählt. Auftrieb lieferte unter anderem der schwache Euro, der vor allem für exportorientierte Unternehmen positiv ist. Zuletzt hatte sich der Euro jedoch wieder etwas erholt.
Halten
Speziell die Daimler-Aktie findet aktuell Unterstützung durch die 38-Tage-Linie. Sofern diese nicht halten sollte, wartet spätestens bei 85 Euro eine Auffanglinie. Das heißt: Mit etwas Glück können Anleger noch einmal bei rund 85 Euro nachlegen. Die Einschätzung bleibt: die Modelloffensive von Daimler wird auch im Jahr 2015 zu höheren Margen führen. Wer investiert ist, bleibt auf jeden Fall dabei.