Zu Beginn der Woche hatten Meldungen über einen Milliarden-Auftrag aus Ägypten die Siemens-Aktie beflügelt. Doch am Donnerstag drückt Konzernchef Joe Kaeser auf einer Investorenkonferenz auf die Stimmung. Seine Aussagen zum zweiten Quartal enttäuschen die Anleger und belasten den DAX-Titel.
Trotz deutlichen Rückenwinds durch Währungseffekte spürt der Elektrokonzern auch im laufenden zweiten Geschäftsquartal die Probleme im Energiegeschäft. Die Entwicklung in der Sparte Power & Gas, die mit Preisdruck und Überkapazitäten zu kämpfen hat, ist einer der Gründe, weshalb die organischen Umsätze zwischen Januar und März moderat rückläufig sind. Bei der Präsentation in London musste Kaeser zudem klarstellen, dass auch die Ergebnisse im Kerngeschäft unter Druck stehen – unter anderem die Herausforderungen im Windkraftgeschäft belasten hier.
Für das bis zum 30. September laufende Geschäftsjahr 2014/15 hat Siemens die Prognose trotz der anhaltenden Probleme aber bestätigt. Der Umsatz soll in etwa auf Vorjahresniveau stagnieren, damals lagen die Erlöse bei 78,4 Milliarden Euro. Der Gewinn dürfte hingegen um mindestens 15 Prozent zulegen. Ursache hierfür sind allerdings Einmaleffekte – so spült zum Beispiel der Verkauf der Hörgeräte-Sparte kräftig Geld in die Kasse.
Dabeibleiben
Die Siemens-Aktie notiert derzeit knapp oberhalb der 100-Euro-Marke. Nach den Verlusten am Donnerstag droht der Titel jedoch, wieder in den zweistelligen Bereich zu fallen. Anleger bleiben dennoch dabei. Der Großauftrag aus Ägypten wirkt positiv, mittelfristig sollte der DAX-Riese auch die bestehenden Probleme in den Griff bekommen. Dazu lockt eine Dividendenrendite von 3,3 Prozent.
(Mit Material von dpa-AFX)