Schwache Zahlen hatten die RWE-Aktie am Dienstag unter Druck gebracht. Der deutliche Rückgang des nachhaltigen Überschusses und ein enttäuschender Ausblick des Versorgerriesen sorgten bei Anlegern wie Experten für schlechte Stimmung. Inzwischen haben mehrere Analysten ihre Kursziele nach unten korrigiert. Am Mittwochmorgen zählt der Titel nach starkem Beginn erneut zu den schwächsten Werten im DAX.
Die Schweizer Großbank UBS hat den fairen Wert für RWE von 26,00 auf 25,00 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf „Neutral“ belassen. Der mittelfristige Ausblick des Energiekonzerns habe selbst seine vorsichtigen Erwartungen noch untertroffen, so Analyst Patrick Hummel. Die Konsensprognosen könnten deshalb um rund 30 Prozent sinken. Der Experte reduzierte erneut seine Ergebnisschätzungen.
Bearish fällt auch die neue Studie der DZ Bank aus. Analyst Werner Eisenmann hat RWE von „Halten“ auf „Verkaufen“ abgestuft und den fairen Wert von 24,00 auf 22,50 Euro gesenkt. Die Bewertungsrelationen lägen leicht über dem Branchenniveau und die Gewinnerwartungen seien trotz der massiven Sparbemühungen des Energiekonzerns rückläufig, so Eisenmann. Zudem sei die Verschuldung unverändert hoch. Das erschwere die ohnehin schwierige strategische Neuausrichtung zusätzlich.
Ziele erreicht, Prognose schwach
Analyst Sven Diermeier vom Analysehaus Independent Research hat das Kursziel ebenfalls von 26,00 auf 25,00 Euro gesenkt. Sein Votum lautet weiterhin „Halten“. Der Energiekonzern habe die Ziele erwartungsgemäß erreicht beziehungsweise übertroffen. Allerdings sei der Geschäftsausblick für 2015 hinter seinen Schätzungen zurückgeblieben. Der Experte hat deshalb die Gewinnprognosen für 2015 und 2016 teilweise reduziert.
An der Seitenlinie bleiben
Die negativen Kommentare der Analystendrücken weiter auf die Stimmung bei der RWE-Aktie. Charttechnisch bleibt die Lage beim Energieversorger allerdings weiterhin angeschlagen. Zudem haben die Zahlen verdeutlicht, dass noch kein geeignetes Konzept für die Energiewende gefunden ist. Anleger sollten bei RWE nach wie vor an der Seitenlinie bleiben.
(Mit Material von dpa-AFX)