Stellen Sie sich einfach einmal vor, Sie würden auf Ihrem Bankkonto die Kleinigkeit von rund 60 Milliarden Dollar liegen haben und suchen angesichts der anhaltend niedrigen Zinsen nach lukrativen Anlagen. Sollten Ihnen Aktien wie Nestle, Coca-Cola oder die Deutsche Post zu langweilig sein, könnten Sie stattdessen in Russland auf Schnäppchenjagd gehen.
So könnten Sie beim aktuellen Marktwert von 58,1 Milliarden Dollar etwa den kompletten Gazprom-Konzern kaufen – sofern Sie sich mit Wladimir Putin einigen können, auch der Regierung ihre Anteile abkaufen zu dürfen (was jedoch eher schwierig werden dürfte). Rein bilanziell wäre dies nämlich ein hervorragendes Geschäft. Schließlich belief sich Gazproms Eigenkapital zum letzten Bilanzstichtag am 30. September 2014 auf 10,054 Billionen Russische Rubel, was aktuell umgerechnet 158,3 Milliarden Dollar entspricht und nahezu exakt 100 Milliarden Dollar über dem derzeitigen Marktwert liegt.
Trotzdem nur für Mutige geeignet
Rein fundamental betrachtet wäre ein Investment in die Gazprom-Papiere demnach natürlich ein absolutes Schnäppchen. Dennoch bleibt es dabei: Angesichts der enormen politischen Risiken bleibt die Aktie ausnahmslos für sehr mutige Anleger mit einem langen Atem geeignet. Der Stoppkurs sollte bei 3,20 Euro platziert werden.