Gazprom beginnt mit einem der größten Projekte der Firmengeschichte. Wie die Konzerntochter Gazprom Komplektazija gestern mitteilte, hat der Energieriese Großröhren im Volumen von 68 Milliarden Rubel (rund 950 Millionen Euro) für den Bau der Pipeline „Kraft Sibiriens“ nach China bestellt.
Insgesamt wird Gazprom bis Mitte 2016 von den russischen Konzernen SeverStal, TMK, OMK und dem Rohrwalzbetrieb Tscheljabinsk knapp 820.000 Tonnen Röhren erhalten. Damit soll eine Pipeline mit einer Gesamtlänge von 3.000 Kilometern errichtet werden, die neben China auch Städte und Gemeinden in Russland mit Erdgas versorgen soll. Insgesamt rechnet Gazprom für den Pipelinebau mit Kosten von knapp 770 Milliarden Rubel (knapp elf Milliarden Euro). Pro Jahr dürften dann bis etwa 38 Milliarden Kubikmeter Gas nach China geleitet werden.
Eigentlich ein klarer Kauf, aber …
Angesichts der – auch durch das China-Projekt – langfristig positiven Aussichten und der extrem günstigen Bewertung wäre die Gazprom-Aktie natürlich ein klarer Kauf. Wegen der anhaltenden politischen Risiken ist das Papier für konservative Anleger aber nach wie vor ungeeignet. Hier sollten nur ganz mutige Börsianer mitzocken (Stopp: 3,20 Euro).