ThyssenKrupp präsentiert am morgigen Freitag die Zahlen für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres. Nach Einschätzung der Analysten dürfte der Stahlkonzern vor allem dank des laufenden Sparprogramms und der gesunkenen Rohstoffkosten seinen operativen Gewinn kräftig gesteigert haben.
Nachdem es in den vergangenen Jahren bei ThyssenKrupp immer wieder sehr turbulent zugegangen ist, erwarten die Experten dieses Mal nichts Aufregendes. "Spektakulär unspektakulär", titelte Commerzbank-Analyst Ingo-Martin Schachel seinen Ausblick auf die Quartalsbilanz. Der Konzern habe zuletzt eine gute Entwicklung hingelegt. Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg bis Mittwoch befragten Analysten rechnen bei operativem Gewinn - das ist das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) - im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit einem Zuwachs um ein Drittel auf 320 Millionen Euro. Der Umsatz dürfte um gut elf Prozent auf 10,2 Milliarden Euro zugelegt haben.
Schuldenlast gestiegen
Der Vorstand prognostizierte im November für das erste Quartal eine Verbesserung des Gewinns. Zugleich stimmte das Management darauf ein, dass die zuletzt auf 3,5 Milliarden Euro gesenkten Schulden zu Beginn des Geschäftsjahres wieder steigen dürften. Das liegt vor allem daran, dass ThyssenKrupp seine eigenen Lager zwischen Oktober und Dezember auffüllt. Deshalb gibt der Konzern zunächst mehr Geld aus, als er einnimmt. Für das Gesamtjahr hat sich ThyssenKrupp vorgenommen, erstmals seit langem zumindest wieder einen ausgeglichenen Cashflow aus dem operativen Geschäft zu erzielen. In den vergangenen Jahren hatte der Konzern stets Geld verbrannt.
Top-Gewinner
Am Donnerstag zählt die ThyssenKrupp-Aktie zu den größten Gewinnern im DAX. Durch das Kursplus gelang der Aktie der Ausbruch aus einer mehrtägigen Konsolidierungsbewegung auf ein neues 52-Wochenhoch. Damit dürfte sich der seit Mitte Oktober gültige Aufwärtstrend fortsetzen. Auch wenn die Papiere mit einem 2015er-KGV von 21 nicht mehr zu den Schnäppchen im DAX gehören, sollten Anleger dabeibleiben. Ein Stopp bei 20,50 Euro sichert die Position nach unten ab.
(mit Material von dpa-AFX)