Bereits seit etlichen Handelstagen haben bei der Lufthansa-Aktie die Bären das Steuer übernommen. Auch am Montag zählt der Titel zu den schwächsten Titeln im DAX. Für Verunsicherung sorgt unter anderem eine negative Analysteneinstufung.
So senkte das Analysehaus Kepler Cheuvreux das Kursziel für die Lufthansa-Aktie von 13,50 auf 11 Euro. Das „Reduce“-Rating für Papiere der Kranichairline bestätigten die Analysten. Zudem sorgt ein Brief von Passage-Chef Karl Ulrich Garnadt sowie Personalvorstand Bettina Volkens für Unsicherheit.
So warnen die Manager angesichts des Preiskampfs im Passagiergeschäft und steigender Kosten vor einer gefährlichen Lage für Europas größter Fluggesellschaft. Die Durchschnittserlöse im Fluggeschäft seien 2014 um mehr als drei Prozent gesunken, Personalkosten und Gebühren seien 2015 aber weiter nach oben gegangen, so Garnadt und Volkens. Dabei gehe unter dem Strich eine „Schere auf, die uns ohne Korrekturen in eine gefährliche rote Zone führt“.
Den Angaben zufolge liegt das Kostenniveau im Kerngeschäft der Kranichlinie inzwischen 30 bis 40 Prozent höher als bei Wettbewerbern wie Easyjet und Turkish Airlines. Der Vorstand will daher alle Kostenpositionen der Fluggesellschaft anpacken und die Organisation von Konzern und Passagiersparte „deutlich“ flexibler und effizienter machen. Entlassungen von Piloten oder eine Verkleinerung der Flotte sind dem Schreiben zufolge jedoch „aus heutiger“ Sicht nicht geplant. Näheres dazu will das Management bei einer Mitarbeiterveranstaltung am 19. Februar erläutern.
Günstig bewertet
Durch den jüngsten Rücksetzer hat sich die charttechnische Situation der Lufthansa-Aktie deutlich eingetrübt. Investierte Anleger sollten jedoch vorerst dabeibleiben. Mit einem 2015er-KGV von 7 ist die Lufthansa günstig bewertet. Vor einem Neueinstieg sollten Anleger jedoch einen Ausbruch über die 15,50-Euro-Marke abwarten.
(mit Material von dpa-AFX)