Die Autofahrer in den USA sind auch im neuen Jahr in Kauflaune – und schlagen angesichts niedriger Benzinpreise bei den dicken Spritschluckern zu. Der größte US-Hersteller General Motors (GM) verkaufte im Januar nach Zahlen vom Dienstag sogar gut 40 Prozent mehr Pick-up-Trucks und über ein Drittel mehr SUV-Modelle in Geländewagen-Optik. Insgesamt dürften die Neuzulassungen auf dem zweitgrößten Fahrzeugmarkt der Welt im niedrigen zweistelligen Prozentbereich gestiegen sein. Allerdings waren die Neuzulassungen vor einem Jahr ungewöhnlich niedrig, weil Schnee und Eis die Menschen im kältesten Januar seit zwei Jahrzehnten vom Autokauf abgehalten hatten. Auf Jahressicht rechnen Experten nur mit knapp drei Prozent Wachstum. Europas Nummer eins konnte von der Absatzrally nicht profitieren. Die Wolfsburger Hausmarke Volkswagen Pkw drehte im Januar eine Nullrunde und verkaufte wie ein Jahr zuvor rund 23.500 Neuwagen. Es fehlt ein großes und gleichzeitig günstiges SUV-Modell, um aus den aktuellen Trends Kapital zu schlagen. Erst Ende 2016 kommt so ein Wagen auf den US-Markt. Die beiden vergangenen Jahre hatte VW mit schrumpfenden Verkaufszahlen in den Vereinigten Staaten abgeschlossen. Deutlich besser läuft es bei den Töchtern: Porsche legte um mehr als ein Viertel zu, Audi um gut 14 Prozent.
Neuer Caddy
Am Mittwochabend wird Volkswagen-Nutzfahrzeuge im polnischen Posen die nächste Generation des Kastenwagens Caddy präsentieren. Das Modell ist hinter dem Bulli-Nachfolger Transporter das zweitwichtigste Fahrzeug für die Nutzfahrzeugmarke. Die 149.000 Caddys im vergangenen Jahr bedeuteten im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 1,6 Prozent. Dabei gingen gut 30.000 der Stadtlieferwagen an Kunden in Deutschland, wo der Caddy sein Segment mit 25 Prozent Marktanteil klar anführt. Seit geraumer Zeit versucht die Konkurrenz in dem Segment verstärkt, VW Kunden abzujagen. So tritt der Caddy etwa gegen die Allianz aus Mercedes und Renault an, die gemeinsam die fast identischen Citan und Kangoo bauen. Auch der Citroën Berlingo ist ein Wettbewerber.
Rekordjagd geht weiter
Die Aktie von Volkswagen ist zuletzt enorm stark gelaufen. Bei 209,15 Euro markierte sie sogar ein neues Allzeithoch. Die Analysten von HSBC haben zuletzt ihr Kursziel von 177 auf 216 Euro angehoben. Die Wolfsburger werden wohl auf lange Sicht Toyota als größten Autobauer der Welt ablösen. Bereits investierte Anleger bleiben mit einem Stopp bei 160 Euro investiert. Neueinsteiger versuchen, mit einem Abstauberlimit bei 190 Euro zu Zuge zu kommen.
(Mit Material von dpa-AFX)