Im Blickpunkt der Marktteilnehmer stehen am Montag die Papiere der Lufthansa. Die Aktie führt im frühen Handel die Verliererliste im DAX an. Für Verunsicherung sorgen Berichte über Klagen gegen ein Luftfracht-Kartell und einem möglichen Streik der Flugbegleiter.
Nach den Lufthansa-Piloten der Vereinigung Cockpit haben nun auch die in der Gewerkschaft Ufo organisierten Flugbegleiter in einer Urabstimmung prinzipiell grünes Licht für Streiks gegeben. Bei der am Sonntag ausgezählten Urabstimmung unter den Gewerkschaftsmitgliedern mehrerer deutscher Airlines stimmten 93,3 Prozent mit Ja, wie Ufo-Chef Nicoley Baublies erklärte. Streiks stehen nach der Abstimmung nicht unmittelbar bevor, sind nun aber grundsätzlich zu einer Vielzahl von offenen Tarifthemen bei der Lufthansa und anderen Fluggesellschaften möglich.
Zudem haben der Autobauer BMW und der Zulieferer Continental sich der Milliardenklage der Deutschen Bahn wegen eines Luftfracht-Kartells angeschlossen. Hintergrund sind Preisabsprachen der Lufthansa und weiterer Fluggesellschaften bei Treibstoff- und Sicherheitszuschlägen für Frachtflüge, die bereits vor Jahren aufgeflogen waren. Die EU-Kommission hatte im November 2010 fast 800 Millionen Euro an Bußgeldern verhängt. Die Lufthansa selbst hatte die Verstöße bei den Wettbewerbshütern gemeldet und wurde deswegen nicht zur Kasse gebeten.
Günstig bewertet
Trotz des Rücksetzers ist der Aufwärtstrend der Lufthansa-Aktie weiterhin intakt. Insbesondere das billige Kerosin beflügelt die finanziellen Aussichten der Lufthansa. Die Kranichairline rechnet für dieses Jahr nur noch mit Flugbenzinkosten von rund 5,8 Milliarden Euro, also rund 900 Millionen Euro weniger als 2014. Zudem ist der Wert mit einem 2015er-KGV von 7 günstig bewertet. Für einen Neueinstieg bietet sich ein Kauf bei dem Ausbruch über die 15,50-Euro-Marke an.
(mit Material von dpa-AFX)