Trotz der Rückkehr in die Gewinnzone sieht Vorstandschef Heinrich Hiesinger noch viel Verbesserungspotenzial beim Industriekonzern ThyssenKrupp. Trotz dieser skeptischen Aussage greifen die Anleger bei der Stahl-Aktie am Freitag zu. Der Chart sieht gut aus.
„Die Wende ist noch nicht geschafft", sagte Hiesinger am Freitag bei der Hauptversammlung in Bochum. Der ThyssenKrupp-Chef versprach, den eingeschlagenen Weg auch bei einem unsichereren wirtschaftlichen Umfeld fortsetzen zu wollen. Um den Konzern profitabler und wettbewerbsfähiger zu machen, setzt Hiesinger unter anderem auf eine engere Verbindung der einzelnen Konzernteile. Dieses Jahr soll es weiter aufwärts gehen - die bisherigen Prognosen bestätigte Hiesinger.
Nach drei Jahren mit Milliarden-Verlusten hatte sich ThyssenKrupp im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr wieder in die schwarzen Zahlen gekämpft. Unter dem Strich stand ein Überschuss von 210 Millionen Euro. Dabei zahlte sich vor allem ein hartes Sparprogramm aus. Zudem hat der Konzern sein Krisen-Stahlwerk in Brasilien allmählich im Griff. Vor einem Jahr kam noch ein Fehlbetrag in Höhe von 1,4 Milliarden Euro zusammen. Der Konzern hatte lange unter Fehlinvestitionen in neue Stahlwerke sowie Abschreibungen auf das Edelstahlgeschäft gelitten.
Luft bis 25 Euro - vorerst
Die ThyssenKrupp-Aktie steigt am Freitag um 1,2 Prozent auf 22,87 Euro und ist damit nur noch einen Katzensprung vom 3-Jahres-Hoch bei 23 Euro entfernt. Ob die Aktie ihren Aufwärtstrend fortsetzen kann, hängt von Faktoren ab: 1. Bekommt Hiesinger das Stahlgeschaft besser in den Griff? 2. Setzt sich das Wachstum in den Industriesparten fort? DER AKTIONÄR sieht das Kursziel bei 25 Euro. Der Stopp sollte bei 20,50 Euro gesetzt werden.
(Mit Material von dpa-AFX)