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22.01.2015 Andreas Deutsch

Deutsche Bank: Jain plant, Draghi kauft - fällt jetzt der Startschuss für die Rallye?

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Die Deutsche Bank feilt an ihrer Zukunft. Im zweiten Quartal will der Vorstand erklären, wohin Deutschlands Nummer 1 künftig steuert. Spannend für die Aktie wird es aber schon heute, wenn EZB-Chef Mario Draghi Details zum QE bekannt geben wird.

Der Co-Chef der Deutschen Bank, Anshu Jain, hat in der Diskussion um die künftige Ausrichtung der Deutschen Bank die Bedeutung des bisherigen Geschäftsmodells betont. "Es gibt genug Kunden, die mir sagen, dass sie unser umfassendes Angebot benötigen", sagte Jain am Mittwoch beim Weltwirtschaftsforum in Davos.

Die Deutsche Bank hält seit der Finanzkrise als eines der wenigen Kreditinstitute in Europa am Modell einer Universalbank fest, das sämtliche Bankgeschäfte vom Privatkundengeschäft bis zum Investmentbanking umfasst. Das sei etwa für den deutschen Mittelstand wichtig, sagte Jain.

Allerdings stehe genau dieses Geschäftsmodell unter besonders strengen Anforderungen der Aufsichtsbehörden, räumte Jain ein. Die Folge ist, dass die Gewinne des Instituts seit langem unter Druck stehen. Bei der Vorlage der Zahlen für das vierte Quartal 2014 in der kommende Woche erwarten Analysten etwa wieder rote Zahlen. "Wenn wir die Unterstützung von den Aufsehern gewinnen wollen, müssen wir die Bank möglichst wenig komplex und mit viel eigenem Kapital führen."

Das Institut überprüft derzeit die gesamte Strategie. Im zweiten Quartal will der Vorstand erklären, wohin die Deutsche Bank künftig steuert. Dabei betont die Bank, dass es keine Tabus gibt. Deshalb kursieren zahlreiche Gerüchte. So wird spekuliert, dass die erst vor wenigen Jahren gekaufte Postbank auf den Prüfstand kommen und damit das Privatkundengeschäft eingedampft werden könnte. Auch eine Verschlankung des Handelsgeschäfts ist offenbar nicht ausgeschlossen. Die Deutsche Bank äußert sich nicht zum Stand der Planungen. Stattdessen kritisierte sie die aufgetauchten Spekulationen als "unverantwortlich".

Der faire Wert liegt bei 33 Euro

Es gibt zwei Gründe, warum mutige Anleger in die Deutsche Bank investieren können. 1. die Aussicht auf kluge Ideen des Vorstands, wie das Unternehmen die Kosten massiv senken und fit für die zunehmende Digitalisierung werden kann. 2. die Aussicht auf einen massiven Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB. Am Mittwoch machten Gerüchte die Runde, wonach das Volumen des QE 1.100 Milliarden Euro betragen wird. Dadurch könnten einige Bankbilanzen, auch die der Deutschen Bank, von riskanten Papieren gereinigt werden. Die Deutsche Bank ist mit rund 25 Milliarden Euro in Südeuropa engagiert. Das Kursziel des AKTIONÄR lautet 33 Euro, der Stoppkurs sollte bei 21,50 Euro gesetzt werden.

(Mit Material von dpa-AFX)

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