Der Goldpreist steig – und hat jetzt sogar den massiven Widerstand bei 1.280 Dollar ins Visier genommen. Interessant dabei: Gold steigt, obwohl der Dollar weiter stärker wird und die Aktienmärkte ebenfalls im Höhenflug sind. Die ersten Stimmen werden bereits laut, dass die Rallye auf wackeligen Beinen steht. Gut so.
Der Goldpreis hat sich seit Jahresbeginn wacker geschlagen. Und wenn Anleger – wie sie es eigentlich tun sollten, wenn sie physisches Gold oder auch Silber kaufen – auf den Eurokurs des Goldes schauen, dann werden sie sich verwundert die Augen reiben. Seit Jahresbeginn 2015 (!!!) steht beim Goldpreis in Euro ein Plus von 12,5 Prozent zu Buche. Sicherlich ist es nicht nur die Stärke des Goldpreises sondern auch die Schwäche des Euro, die dem Goldpreis Auftrieb gibt. Aber das ist genau der Versicherungsgedanke, der hinter dem Kauf von physischem Gold steht. Auch wenn die Währung schwächelt wird die Kaufkraft mit Gold erhalten. Aber wie sagen doch einige Experten: So etwas braucht man heutzutage nicht mehr. Die Realität lehrt etwas anderes.
Entscheidung der SNB
Die jüngste Schwäche des Euro hat auch viel mit der Entscheidung der Schweizer Nationalbank (SNB) zu tun. Die eidgenössischen Währungshüter hoben die Untergrenze der Handelbarkeit des Schweizer Frankens zum Euro auf. Die Meldung schlug auf dem Währungsmarkt ein, wie eine Bombe. Der Wechselkurs Euro/Schweizer Franken schwankte um teilweise 35 Prozent binnen weniger Sekunden – und das in einem Markt, in dem viele Teilnehmer mit einem Hebel von 50 bis teilweise 200 und mehr agieren, da sie die vierte Nachkommastelle handeln. Die Schweizer Nationalbank musste sich der Brisanz ihrer Entscheidung bewusst gewesen sein. Dass sie die Untergrenze ohne Ankündigung aufgehoben hat, ist daher in meinen Augen ein sehr fragwürdiges Unterfangen, das einige Forex-Broker in den Ruin getrieben hat.
Edelmetall-Analyst Koos Jansen postet dazu einen sehr interessanten Artikel, der einen Zusammenhang dieser Entscheidung mit Gold herstellt. Es sei kurz darauf hingewiesen, dass der Artikel nicht von ihm selbst stammt, sondern von einem Autor, der nicht genannt werden möchte. Die Theorie: Die SNB war massiv short in Gold und hat diese „Wette“ jetzt eingedeckt. Wenn Sie sich im Gegenzug den Goldchart in Schweizer Franken ansehen, dann macht eine solche Überlegung durchaus Sinn. Denn während der Goldpreis in Euro nach oben geschossen ist, ist er in Schweizer Franken (wegen der Stärke des Frankens) eingebrochen – und zwar just in dem Moment, als er aus charttechnischer Sicht ein Kaufsignal generiert hatte. Alles nur Zufall?