Der Goldpreis ist stark in das Jahr 2015 gestartet. Das Edelmetall notiert wieder über der vor allem psychologisch wichtigen Marke von 1.200 Dollar. Doch während nahezu alle Marktteilnehmer auf den Goldpreis in Dollar blicken, vernachlässigen viele den Euro-Preis bei Gold. Eigentlich ist das unverständlich. Wer physisches Gold kauft, der zahlt schließlich in Deutschland in aller Regel auch in Euro.
Egal ob Sie Münzen oder auch Barren kaufen – egal ob Sie beim Händler um die Ecke, bei der Hausbank oder im Internet kaufen – Ihre Käufe zahlen Sie in aller Regel in Euro. Deshalb ist für alle Anleger in Deutschland und im gesamten Euroraum streng genommen der Goldpreis in Euro ausschlaggebend. Und während Gold auf Dollarbasis im vergangenen Jahr etwas mehr als ein Prozent verloren hatte, notierte der Goldpreis in Euro deutlich im Plus. Und solange die Dollarstärke (oder soll man es lieber Euroschwäche nennen) anhält, solange wird sich die Outperformance von Gold in Euro gegenüber Gold in Dollar fortsetzen.
Blickt man jetzt genauer auf den Goldpreis in Euro, dann stellt man fest, dass sich die charttechnische Situation mit dem Sprung über die 1.000-Euro-Marke deutlich verbessert hat. Damit eröffnet sich ein erstes Ziel im Bereich von 1.080 Euro, später dann sogar von 1.100 beziehungsweise von 1.130 Euro. Ob dies auf eine weitere Euro-Schwäche oder vielmehr auf ein weiteres Anziehen des Goldpreises zurückzuführen ist, dürfte für die Anleger in physischem Gold von sekundärer Bedeutung sein. Der Chart jedenfalls spricht auf Eurobasis weiterhin für den Kauf von Münzen oder Barren. Und das sollte diejenigen bekräftigen, die nach wie vor auf Gold als Depotbeimischung setzen. Sei es als Investment oder auch als Versicherung.