Es sollte das Jahr der Banken werden, doch 2015 beginnt für die Aktien von Commerzbank und Deutscher Bank da, wo 2014 endete: mit Verlusten. Als ein Grund wird im Markt die Sorgen vor dem Grexit genannt. Aber sind die Sorgen berechtigt? Und wie geht es weiter mit den Kursen?
Sie sind es nicht, meinen die Analysten von JPMorgan. „Das Exposure der europäischen Banken in Griechenland ist nicht besonders groß. Am höchsten ist Credit Agricole engagiert. Die Bank hält derzeit griechische Staatsanleihen in Höhe von 3,5 Milliarden Euro.“ Das Griechenland-Exposure der Deutschen Bank beläuft sich auf 200 Millionen Euro, das der Commerzbank 300 Millionen Euro. Insgesamt sind die europäischen Banken laut JPMorgan mit rund fünf Milliarden Euro in Griechenland investiert.
Warten auf QE
Neben JPMorgan halten auch die Experten von Natixis die Sorgen um eine hohe Belastung der Banken wegen eines Grexits für übertrieben. Für positive Impulse könnte das QE-Programm der EZB sorgen, das möglicherweise in den kommenden Wochen beginnt. Zu den Top-Picks aus der Branche zählt die Deutsche-Bank-Aktie. Die Aktie sei ein Kauf.
Aktien haben Potenzial
Im Schnitt sehen die Analysten ein Kursziel von 30,43 Euro, was einem Kurspotenzial von 26,6 Prozent entspricht. 20 Experten sagen „Kaufen“, 17 „Halten“, nur acht Analysten raten zum Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel der Commerzbank-Aktie beläuft sich auf 12,61 Euro. Hier ist DER AKTIONÄR optimistischer. Einen positiven Gesamtmarkt vorausgesetzt, hat das Papier Luft bis 14 Euro. Der faire Wert der Deutschen Bank liegt bei 33 Euro. Die Stopps sollten bei 9,80 beziehungsweise 21,50 Euro gesetzt werden.
(Mit Material von dpa-AFX)