Die Ölpreise haben ihre Talfahrt zu Beginn der neuen Woche fortgesetzt. Nach wie vor sorge ein zu hohes Angebot für Verkaufsdruck am Ölmarkt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent mit Lieferung im Februar kostet 55,60 Dollar und damit 82 Cent weniger als am Freitag. Ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verbilligte sich um 99 Cent auf 51,70 Dollar.
Zuvor waren die Preise für US-Öl auf 51,40 Dollar und für Brent-Öl auf 55,36 Dollar und damit jeweils auf die tiefsten Stände seit Frühjahr 2009 gefallen. Zuletzt hätten Meldungen über einen geplanten Anstieg der Ölproduktion im Förderland Irak die Preise gedrückt, erklärten Experten.
Am Ölpreis hängen auch die Aktien der Ölförderer und Öldienstleister. DER AKTIONÄR nimmt im Rahmen einer Serie einige Werte unter die Lupe. Generell sollte der Einstieg bei allen Titeln jedoch erst nach einer Bodenbildungsphase des Ölpreises gewählt werden.
Transocean
Das schweizerische Unternehmen ist mit dem norwegischen Öldienstleister Seadrill vergleichbar. Transocean besitzt mobile Offshore-Bohreinheiten und Binnenland-Bohrschiffe. Mit dieser Flotte führt die Firma technisch anspruchsvolle Offshore-Bohrungen in großen Tiefen durch. Das Unternehmen hat bei diesem tiefen Ölpreis unter einem schwachen Auftragseingang zu leiden, da es sich für Großkonzerne nicht rechnet, Ölquellen in größerer Tiefe zu erschließen. Dieses Szenario drückt sich auch im intakten Abwärtstrend aus. Die Aktie ist momentan so günstig wie seit Juli 1995 nicht mehr. Die Aktie könnte allerdings nochmals unter Druck kommen, falls das Unternehmen die Dividende wie zuletzt 2012 aussetzt. Das Unternehmen hat diese bislang quartalsweise ausgeschüttet. Die nächste Auszahlung steht am 18.Februar an und soll sich auf 0,75 Dollar belaufen. Das Unternehmen hat noch 2,8 Milliarden Dollar in der Kasse, aber auch Verbindlichkeiten von 9,8 Milliarden Dollar. Das historische KGV liegt bei 17 und damit weit über dem 2014er-KGV von 4. Das 2015er-KGV liegt bei 8. Langfristig orientierte Anleger sollten nicht ins fallende Messer greifen, da der Titel durchaus noch Abwärtspotential besitzt. Der Titel gehört aber auf die Watchlist.
(Mit Material von dpa-AFX)