Ein spannendes Börsenjahr geht zu Ende. Trotz einiger Krisenherde stieg der deutsche Leitindex DAX zum ersten Mal in seiner Geschichte über die 10.000-Punkte-Marke. Alle Jahre wieder wird zum Jahreswechsel gerätselt: Was bringt das neue Jahr? Wo steht der heimische Leitindex Ende 2015?
DER AKTIONÄR fragte nach bei Ralf Zimmermann. Der Chef-Aktienstratege vom Bankhaus Lampe erwartet 2015 eine Fortsetzung der Achterbahnfahrt und eine hohe Volatilität am Aktienmarkt. „Zuerst geht es hoch, wir sehen den DAX zur Jahresmitte bei 10.900 Punkten, dann folgen Rücksetzer, die den Leitindex bis zum Jahresende auf 10.100 Zählern führen dürften“, so der Experte.
Als Kurstreiber sieht er in der ersten Jahreshälfte die Ankündigung eines größeren QE-Programms der EZB im März und wichtige Frühindikatoren (Ifo), die zunächst einmal steigen würden. Daher favorisiert Zimmermann im ersten Halbjahr zyklische Aktien wie Kion, Rheinmetall, Deutsche Bank und Daimler, die von steigenden Ifo-Geschäftserwartungen profitieren sollten.
Allerdings würden die harten Konjunkturdaten und die Unternehmensgewinne nicht in demselben Maße nachziehen. Dies mache Aktien dann anfällig, falls die Unternehmen die nach wie vor optimistischen Gewinnschätzungen nicht erreichen.
Wegen der anhaltenden Minizinsen bleibe die Jagd nach (Dividenden-)Renditen auch im Jahr 2015 ein zentrales Thema. Aktien mit „hoher, sicherer und idealerweise wachsender Dividende“ sollten im Gesamtjahr Relative Stärke aufweisen.
Zu seinen Favoriten für das Gesamtjahr zählen BASF, Hochtief, Wincor Nixdorf und Pfeiffer Vacuum. Das Quartett verfügte nach der ausgeprägten Relativen Schwäche über deutliches Nachholpotenzial. „Zudem sind es alle Value-Werte mit einer günstigen Bewertung und einer hohen Dividendenrendite“, so Zimmermann.
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