Das Jahr 2014 nähert sich seinem Ende. Nun richtet sich der Blick der Börsianer natürlich auf das kommende Jahr. Gerade bei Gazprom dürfte es spannend werden, wie hoch der Gewinn des Gasriesen in Zeiten von Ölpreisverfall, Rubelabsturz und Sanktionen ausfallen wird. DER AKTIONÄR zeigt auf, was die Analysten erwarten.
Der Umsatz dürfte demnach 2015 von 124 auf 111 Milliarden Dollar sinken. Dies dürfte vor allem mit dem deutlich gesunkenen Ölpreis zusammenhängen. Dieser dürfte sich im Verlauf der kommenden Monate auch auf viele Gaslieferverträge von Gazprom negativ auswirken, da hierbei oftmals eine Bindung an den Ölpreis vereinbart wurde. Der Nettogewinn soll von 10,6 auf 20,0 Milliarden Dollar klettern, was allerdings Hauptsächlich daran liegt, dass 2014 negative Sondereffekte angefallen sind – allen voran die hohen Abschreibungen auf ukrainische Gasschulden. Zum Vergleich: Im Jahre 2013 erzielte Gazprom noch ein Überschuss von 35,7 Milliarden Dollar. Bei den Nettoschulden erwarten die Experten einen weiteren Rückgang von 27,0 auf 25,9 Milliarden Dollar.
Abwarten
Trotz der jüngsten Gegenbewegung bei Rubel und Aktienkurs ist es noch immer zu früh, um Entwarnung zu geben. Anleger sollten Gazprom auf der Watchlist behalten, vor einem Einsteig aber unbedingt eine nachhaltige Bodenbildung abwarten. Nach der Russland-Krise 1998 dauerte es fast fünf Jahre, bis die Gazprom-Aktie wieder ihren Kurs von Anfang 1998 erreichte. Daher besteht keine akute Eile. Ohnehin ist die Aktie weiterhin ausnahmslos für sehr mutige Anleger geeignet.