Der Autobauer Volkswagen kommt bei seinem milliardenschweren Sparkurs offenbar voran. Es seien inzwischen Projekte im Volumen von mehreren Hundert Millionen Euro beschlossen worden, hieß es am Donnerstag aus Konzernkreisen. Angesichts der Renditeschwäche der Konzern-Kernmarke VW hatte VW-Chef Martin Winterkorn ein milliardenschweres Sparpaket angekündigt. Rund fünf Milliarden Euro sollen gespart werden. VW werde dieses Ziel bis 2017 "definitiv erreichen", sagte Winterkorn auf einer internen VW-Managertagung in Dresden laut Kreisen. Es gehe darum, Verantwortung breiter zu verteilen und damit Arbeit effizienter und schneller zu machen. Als Beispiele für Sparmaßnahmen nannten Insider eine Verschlankung der "Gremienwelt". So solle es weniger Managementtreffen geben, die Zahl der Teilnehmer solle verringert werden.
VW-Marke soll mehr Rendite bringen
Bei der Tagung forderte Winterkorn das Management zu einem "konsequenten Handeln" auf. "Wir warten nicht, bis wir verändert werden, wir verändern selbst", sagte er Teilnehmern zufolge. Winterkorn verwies auch auf die massiven Veränderungen in der Autobranche - wie die Digitalisierung, die Senkung des CO2-Ausstoßes und alternative Antriebe wie Elektroautos. VW müsse sich jetzt auf "langfristige Trends" einstellen. "Wir warten nicht bis wir verändert werden, wir verändern selbst", sagte Winterkorn. Die Rendite der Marke VW mit Modellen wie dem Golf und dem Passat lag zuletzt bei nur rund zwei Prozent. Bis 2017 sollen es sechs Prozent sein. Die Baustelle Kernmarke soll künftig der bisherige BMW -Entwicklungschef Herbert Diess angehen. Der 56-Jährige wechselt mit Wirkung zum 1. Oktober 2015 zu Volkswagen. Die Führung der Marke liegt bisher in Personalunion bei Konzernchef Winterkorn, künftig soll Diess die Marke führen.
Auf Erholungskurs
Die Aktie von VW stand zuletzt im Zuge der Korrektur am Gesamtmarkt ebenfalls Druck, konnte sich aber am Donnerstag deutlich erholen. Gelingt nun auch der Sprung über die Marke von 190 Euro, würde sich die charttechnische Situation verbessern. Investierte Anleger bleiben engagiert.
(Mit Material von dpa-AFX)