Die Aktie von Gazprom gerät auch heute erneut schwer unter Beschuss. Im frühen Handel verbilligen sich die Anteilscheine des weltgrößten Gasproduzenten um weitere sieben Prozent. Die Marktteilnehmer sorgen sich zunehmend um Russland. Selbst die haute Nacht durchgeführte massive Leitzinserhöhung von 10,5 auf 17,0 Prozent hat den Rubelverfall nicht stoppen können.
Zwar konnte die Talfahrt unmittelbar nach Bekantwerden der Zinsanhebung erstmals seit mehreren Tagen endlich wieder deutlich zulegen. Dieser Effekt ist mittlerweile allerdings wieder verpufft. Der Rubel verliert gegenüber dem Euro weiter. Wie bereits heute Morgen dargestellt, hat dies natürlich auch erhebliche Auswirkungen auf die Gazprom-Aktie.
Was macht die Zentralbank noch?
Nachdem der jüngste Zinsschritt auch nicht geholfen hat, fragen sich nun die Marktteilnehmer natürlich, was die russische Notenbank jetzt noch machen wird, um den Rubelverfall zu stoppen. Auch wenn es sich angesichts der Niedrigzinspolitik in den westlichen Industriestaaten aberwitzig anhören mag: Luft nach oben hätte die Zentralbank immer noch. Im Zuge der Russland-Krise 1998 lag der Leitzins zwischenzeitlich sogar bei 150 Prozent …
Nicht ins fallende Messer greifen!
DER AKTIONÄR rät Anlegern weiterhin dazu, nicht ins fallende Messer zu greifen – egal, wie günstig die Aktie derzeit ist oder erscheinen mag. Die Risiken sind derzeit einfach zu groß. Vor einem Einstieg sollte zwingend eine nachhaltige (!) Beruhigung der Lage abgewartet werden.