Die Gazprom Aktie ist auf ein neues 10-Jahrestief gefallen. Die Rubelschwäche (trotz Anhebung der Leitzinsen), der Kapitalabfluss aus Russland, die Sanktionen, die anhaltenden Spannungen in der Ostukraine und natürlich die sinkenden Energiepreise sind einfach eine zu starke Belastung für die Aktie. Auch Putins Besuch in Indien brachte vorerst wenig.
Zwar vereinbarte der Kremlchef mit dem indischen Ministerpräsidenten Narendra Modi weitreichende Kooperationen. So will Russland etwa 25 Atomreaktoren in Indien bauen und das Land auch mit Rüstungsgütern, Öl und Gas versorgen. Zudem soll etwa „die Möglichkeit eines Pipeline-Systems zwischen Russland und Indien geprüft werden“. Dies würde natürlich Sinn machen, da das rohstoffhungrige Indien russisches Erdgas gut gebrauchen könnte. Allerdings dürfte der Bau einer Pipeline mit erheblichen Unwägbarkeiten verbunden sein. Denn entweder müsste die Pipeline durch den Himalaya oder durch Pakistan, Indiens Erzfeind, geführt werden. Denkbar wäre daher auch, dass Russland zukünftig Indien in großem Stil mit LNG-Tankern versorgen könnte.
Grauenhaftes Chartbild
Die langfristigen Zukunftsaussichten sowie die enorm günstige Bewertung interessieren die Marktteilnehmer derzeit leider herzlich wenig. Die bereits aufgezählten Probleme überwiegen aktuell ganz klar und führen zu dem aktuell regelrecht grauenhaften Chartbild. Anleger sollten bei der Gazprom-Aktie daher weiterhin an der Seitenlinie verharren.